News

Nur wenige Akademiker arbeiten am Bewohner

Ende 2017 waren in deutschen Pflegeheimen 3.444 Personen mit einer abgeschlossenen pflegewissenschaftlichen Ausbildung beschäftigt – gerade einmal 0,45 Prozent aller Beschäftigten. Diese Zahlen nannte die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Grünen zum Thema "Akademisierung in der Pflege".

- 3.444 Personen mit einer abgeschlossenen pflegewissenschaftlichen Ausbildung waren Ende 2017 in deutschen Pflegeheimen beschäftigt. 603 von ihnen waren in der Pflegepraxis tätig.Foto: Wodicka

Davon seien 603 Personen in der körperbezogenen Pflege, 251 in der Betreuung, 73 in der zusätzlichen Betreuung nach § 43b SGB XI, 20 im Hauswirtschaftsbereich, drei im haustechnischen Bereich, 216 in sonstigen Bereichen und 2.278 in der Verwaltung und Geschäftsführung eingesetzt gewesen, so die Bundesregierung. Der Anteil der "Pflege-AkademikerInnen", die in der praktischen Pflege "am Bett" arbeiten, ist also bescheiden.

Zudem wollten die Grünen-Abgeordneten unter Federführung der gesundheitspolitischen Sprecherin Maria Klein-Schmeinck wissen, wie es angesichts derart niedriger Zahlen hinsichtlich der 2020 startenden neuen Pflegeausbildung um das Thema "Praxisanleitung" bestellt ist. Schließlich sieht § 31 Abs. 1 der Pflegeberufe-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (PflAPrV) vor, dass die Praxisanleitung in den Einrichtungen fortan "durch geeignetes, in der Regel hochschulisch qualifiziertes Pflegepersonal" erfolgen soll.

Große Sorgen, nicht genug geeignetes Personal für diese Aufgaben zur Verfügung zu haben, mache man sich da nicht, signalisierte die Antwort der Bundesregierung. Die Bundesländer könnten unter Gewährung einer Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2029 "in eigener Regelungshoheit abweichende Anforderungen an die Eignung der Praxisanleiter vorsehen und damit den Bedarf abdecken".

Auf die Fragen der Grünen-Fraktion, wie hoch zurzeit der Anteil an akademisch ausgebildeten PflegepädagogInnen an den Altenpflege- und Krankenpflegeschulen sei und wie viele PflegepädagogInnen bis 2023 zusätzlich benötigt würden, konnte die Bundesregierung keine Antworten geben: "Uns liegen dazu keine Erkenntnisse vor."