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Patientenschützer rufen nach täglichen Corona-Schnelltests in der Pflege

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die vom Bund zugesagten günstigen Schutzmasken für Corona-Risikogruppen im Winter begrüßt, fordert aber außerdem für die Pflege tägliche Antigen-Schnelltests von Pflegebedürftigen, Angehörigen und Pflegekräften. Zu klären sei, wer dies bezahle und personell unterstütze.

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"Das Coronavirus muss gestoppt werden, bevor die vier Millionen Menschen in der ambulanten und stationären Pflege infiziert werden": Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz.

Foto: Deutsche Stiftung Patientenschutz

Für mehr als 18 Millionen Menschen sei das Angebot hochwertiger FFP2-Masken hilfreich, sagte Stiftungs-Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Im Gegensatz zum Frühjahr bestehe in der Pflege aber kaum Mangel an Mund-Nasen-Schutz. "Was jedoch fehlt, sind Schnelltests", so Brysch.

Ältere Menschen und chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für schwere Corona-Verläufe sollen für den Winter insgesamt 15 FFP2-Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung erhalten können. Die Kosten übernimmt der Bund, wie nach Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Bundesländer am 16. November mitgeteilt wurde. Eine bereits seit Mitte Oktober geltende Verordnung ermöglicht, dass neue Schnelltests in Kliniken und der Pflege auf breiter Front kommen. In Pflegeheimen sind bis zu 20 Tests im Monat pro Bewohner auf Kassenkosten möglich.

Brysch sagte, das Coronavirus müsse gestoppt werden, bevor die vier Millionen Menschen in der ambulanten und stationären Pflege infiziert würden. Die Krankheitsverläufe seien dort schwerer, die Sterberate sei hoch. Klassische PCR-Tests hätten aber Grenzen, und es dauere zu lange, bis Ergebnisse vorliegen. Quarantäneregelungen verschärften zudem die Personalsituation.