Personal
PeBeM: Roadmap stößt auf massive Kritik
Verbände und die Gewerkschaft Verdi halten die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) am 23. Februar veröffentlichte Roadmap zur Einführung eines Personalbemessungsverfahrens in der stationären Altenpflege für unzureichend. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) wünscht sich für den Personalausbau in der stationären Langzeitpflege mehr Entschlossenheit der Bundesregierung. Verdi findet den Plan “zu langsam, zu unkonkret, zu unverbindlich.”

Bezugnehmend auf die vom Bundesministerium für Gesundheit veröffentlichte Roadmap zur Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege begrüßt der DBfK zwar, dass das Verfahren überhaupt verbindlich eingeführt werden soll, kritisiert aber auch mangelnden Ehrgeiz beim Personalaufbau.
Das BMG möchte das auf Berechnungen von Prof. Dr. Heinz Rothgang basierende Personalbemessungsverfahren schrittweise gesetzlich verankern, ohne jedoch einen verbindlichen Zeitplan vorzulegen. “In dem Papier des Bundesgesundheitsministers findet sich keine klare Aussage für die gesetzliche Einführung einer bundesweit einheitlichen und bedarfsgerechten Personalausstattung”, sagte Sylvia Bühler aus dem Verdi-Bundesvorstand.
Es sei gut, dass die Bundesregierung nun endlich einen ersten Schritt hin zu einer verbesserten Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege gehe, nachdem das jahrzehntelang vernachlässigt worden sei, sagte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. Es fehle aber vor allem die verbindliche Zusage einer Endausbaustufe in einem überschaubaren Zeitrahmen und damit ein Signal an die Berufsgruppe, dass es bald eine spürbare Entlastung geben soll.
Eine gesetzliche Verankerung der Einführung ist auch aus Sicht von Dr. Gerhard Timm, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), unerlässlich, “um die notwendige Verbindlichkeit herzustellen.“
Das Projekt zur Entwicklung und Erprobung eines Personalbemessungsverfahrens für Pflegeeinrichtungen nach 113c SGB XI (PeBeM) wurde am 30. Juni 2020 abgeschlossen. Das Schaffen von 20.000 Stellen für Hilfskräfte seit Januar 2021 ist ein erster Schritt für den Personalausbau. Ab dem zweiten Halbjahr 2021 soll das Personalbemessungsverfahren modellhaft in einigen Einrichtungen erprobt und evaluiert werden. Auf Basis dieser Erkenntnisse soll dann die nächste Stufe des Personalausbaus erfolgen.
Die Roadmap kann auf den Seiten des Bundesministeriums für Gesundheit abgerufen werden.
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