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Personalmangel verursacht viele Feuerwehreinsätze

Über 15 000 mal musste die Berliner Feuerwehr innerhalb eines Jahres zu Einsätzen in vollstationären Pflegeheimen in Berlin ausrücken. In vielen dieser Fälle lag allerdings kein Brand vor, sondern Pflegende benötigten Hilfe.

- Die Berliner Feuerwehr war im vergangenen Jahr rund 43 mal am Tag in Pflegeheimen im Einsatz.Foto: Pixabay/Frimodt

Nach Angaben des ärztlichen Leiters der Berliner Feuerwehr Stefan Poloczek gegenüber dem rbb war für etwa jeden fünften Einsatz der Sturz eines Bewohners die Ursache. Die Pflegekräfte seien häufig allein im Dienst gewesen und dadurch nicht in der Lage, den Bewohner ohne Hilfe wieder ins Bett zu heben. Feuerwehrkräfte hätten außerdem auch schon mehrere Stunden lang Heimbewohner beaufsichtigt, weil in einem Heim Personalnot herrschte, so Poloczek.

Aus Sicht der Rettungskräfte könnten viele Einsätze entfallen, wenn ausreichend geschultes Pflegepersonal in den Heimen arbeitete. Der Mangel daran sei ein "schleichend zunehmendes Problem", sagte Poloczek. Er schätzt, dass mittlerweile zwischen 20 und 30 Prozent der Einsätze in stationären Pflegeeinrichtungen vermeidbar wären. Die Rettungskräfte der Feuerwehr wollen nun Vorschläge erarbeiten, wie sie Pflegeheime darin unterstützen können, seltener den Notruf 112 zu wählen.

Man wolle den Heimen zwar helfen, so Poloczek, werde im Extremfall aber auch die Heimaufsicht oder den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) – beide eigentlich für die Kontrollen in den Pflegeeinrichtungen zuständig – über Missstände informieren.

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