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Petition gegen Besuchsverbote in Pflegeheimen gestartet

Die Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA) hat eine Petition gegen Besuchsverbote in Altenpflegeheimen gestartet.

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Auf dem Portal change.org befassen sich bereits zwei Petitionen mit dem Besuchsverbot in Pflegeheimen. Foto: Adobe Stock/didesign

Die Isolation stelle eine unverhältnismäßige Härte dar und sollte unter Beachtung entsprechender Hygiene umgehend beendet werden, forderte am Freitag der Bremer Regionalbeauftragte Reinhard Leopold. Die Besuchsverbote sollen die Verbreitung des Coronavirus in Pflegeheimen eindämmen. Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte der Patientenschützer, Todesfälle in Pflegeeinrichtungen gebe es trotz der Besuchsverbote. In der Petition verlange der BIVA Pflegeschutzbund deshalb effektive Schutzmaßnahmen, die in erster Linie beim Pflegepersonal ansetzen sollten.
"Das vielfach praktizierte totale Besuchsverbot für fast eine Million Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeeinrichtungen ist nicht zielführend", heißt es in der Petition . Es gefährde die seelische und emotionale Gesundheit der alten Menschen und müsse deshalb in dieser Form aufgehoben werden. Neben der BIVA-Petition gibt es dort auch die Petition einer Angehörigen, die fordert, dass das Besuchsverbot aufgehoben werden soll.
Der Bremer Regionalbeauftragte Reinhard Leopold ist auch Leiter der Angehörigen-Initiative "Heim-Mitwirkung" und engagiert sich überdies als Betreuer für eine 88-jährige pflegebedürftige Heimbewohnerin in einer niedersächsischen Einrichtung. Trotz seiner Bevollmächtigung habe er keinen direkten Kontakt zu der Frau, obwohl sie in jüngster Zeit mehrfach gestürzt sei, sagte er dem epd. Er sei so nicht in der Lage, die Interessen der Patientin beurteilen oder durchsetzen zu können.