News
Pflege-Arbeitgeber treiben Digitalisierung voran
Laut einer neuen Studie des Jobportals meinestadt.de tun Arbeitgeber in der Pflege viel dafür, dass die Digitalisierung Einzug in den Arbeitsalltag hält.

Mehr als jede zweite Pflegekraft gibt an, vom Arbeitgeber Weiterbildungen in Digital-Kompetenzen angeboten zu bekommen - das ist mit Abstand der höchste Wert im Branchenvergleich. Foto: Adobe Stock/ otawa
Für die Studie hat das Marktforschungsinstitut respondi 2.020 Fachkräfte mit Berufsausbildung im Alter von 18 bis 64 Jahren befragt, darunter 140 aus der Pflege.
Fachkräfte in der Pflege sehen sich laut Studie zwar insgesamt den Veränderungen gewachsen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Dennoch schätzen sie ihre persönlichen Kompetenzen, bei den immer digitaler werdenden Prozessen mithalten zu können, überwiegend als eher gering ein: Knapp 60 Prozent der Befragten ordnen sich auf einer Skala von 1 (sehr niedrig) bis 5 (sehr hoch) nur bei den Werten 1 bis 3 ein. Doch ihre Arbeitgeber scheinen diesen Umstand erkannt zu haben, denn bei den Weiterbildungsangeboten liegt die Pflege klar vorne: 55 Prozent der Fachkräfte haben bei ihrem Arbeitgeber die Möglichkeit, ihre Digital-Kompetenzen fortzubilden. Das ist der mit Abstand höchste Wert im Branchenvergleich. 34,4 Prozent haben bereits an einer Weiterbildung zur Digitalisierung teilgenommen – auch damit liegen die Pflegekräfte laut Befragungsergebnissen im Vergleich auf dem ersten Platz.
Von der Personaleinsatzplanung bis zur robotergestützten Pflege – die Einführung neuer Technologien schafft nicht nur Erleichterung im Arbeitsalltag, sondern hilft der Branche dabei, für den Nachwuchs attraktiver zu werden. Darauf haben viele Pflegeeinrichtungen reagiert und die Digitalisierung vorangetrieben, wie die Studie zeigt. 42,8 Prozent der Fachkräfte geben an, ihr Arbeitsplatz habe sich durch
die Digitalisierung alles in allem stark bzw. sehr stark verändert. Bei knapp 4 von 10 Fachkräften hat die Digitalisierung bereits Teile ihrer Arbeit ersetzt – das ist der zweithöchste Wert hinter dem öffentlichen Sektor. Wie schon die guten Weiterbildungsmöglichkeiten vermuten lassen, fühlen sich 35 Prozent der Fachkräfte bei den Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, von ihrem Arbeitgeber gut oder sehr gut unterstützt – zusammen mit dem öffentlichen Sektor ist das der höchste Wert unter allen Branchen.
Am wenigsten Angst vor Jobverlust durch die Digitalisierung
Trotz Veränderungen am Arbeitsplatz machen sich 86 Prozent der Fachkräfte in der Pflege keine Sorgen, den Job aufgrund der Digitalisierung zu verlieren. Zudem sind drei Viertel sehr zuversichtlich, dass es den eigenen Ausbildungsberuf in zehn Jahren noch geben wird. Damit sehen Pflegekräfte der Zukunft im Vergleich zu anderen Branchen am positivsten entgegen. Als Begründung sagt eine Fachkraft: "Es wird immer alte und kranke Menschen geben, daran ändert auch die Digitalisierung nichts". Eine andere meint: "Da wir hauptsächlich praktische pflegerische Tätigkeiten am Menschen vornehmen, kann ich mir nicht vorstellen, dass es in 10 Jahren keine menschlichen Pflegekräfte mehr geben wird". Eine dritte Fachkraft resümiert: "Pflege ist ein Beruf, indem Einfühlungsvermögen und menschliches Abwägen von Prioritäten benötigt wird. Eine Maschine kann in Ausnahmesituationen nicht hinreichend entscheiden und hat keinerlei Gefühle".
"Pflegeeinrichtungen, die konsequent digitale Technologien einsetzen, gewinnen Zeit für ihre eigentliche Aufgabe: der Pflege am Menschen", sagt Wolfgang Weber, Geschäftsführer von meinestadt.de. "Darüber hinaus positionieren sie sich als moderne und zukunftsorientierte Arbeitgeber und bleiben attraktiv für Nachwuchskräfte. Ein wichtiger Schritt, um dem Fachkräfteengpass in der Pflege entgegenzuwirken."
Das vollständige Whitepaper kann hier heruntergeladen werden: https://stellenmarkt.meinestadt.de/digitalisierung-und-arbeitswelt/
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren