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Pflege geht uns alle an

Der pflegepolitische Sprecher der bayerischen Landtags-Grünen Andreas Krahl fordert, die Rahmenbedingungen in der Pflege deutlich zu verbessern. Dazu gehöre, die Qualität der Ausbildung durch freigestellte Praxisanleitung zu verbessern sowie die Akademisierungsquote zugunsten der Karrierechancen zu steigern.

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Andreas Krahl, pflegepolitischer Sprecher der bayerischen Landtags-Grünen: "Pflege ist viel mehr als Assistenz."

Foto: gruene-bayern.de

"Pflege geht uns alle an – vor und nach Corona", so Andreas Krahl anlässlich der Demonstration des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe für bessere Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen. "War in den letzten Jahren, sogar Jahrzehnten, der Pflegemangel schon augenscheinlich, so hat uns die Corona-Krise das bisherige Versagen wie unter einem Brennglas gezeigt." Pflegende blieben wegen der schlechten Rahmenbedingungen im Schnitt weniger als acht Jahre im Beruf. In der Ausbildung zeige sich eine hohe Abbruchquote (2019: jeder Vierte). Und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei durch das starre Dreischichtsystem schlecht möglich. Andreas Krahl: "Der schlechte Lohn ist hier nur die Spitze des Eisbergs."

Pflege sei viel mehr als Assistenz. Außerdem brauche es ein verbindliches Personalbemessungsinstrument, das die pflegerisch optimale Versorgung regelt und nicht nur eine Untergrenze für bestimmte Stationen festschreibt. "Zudem braucht die Professionelle Pflege – die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen – Selbstbestimmung und Selbstverwaltung", fordert Andreas Krahl. "Hier kommt die immer noch gültige grüne Kernforderung nach einer Pflegekammer ins Spiel."