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Pflege-Influencer: „Wir sind keine Helden“
Kleine Welt – große Wirkung: In Ruhpolding hat sich am Wochenende die Welt der Pflege-Influencer und -Influencerinnen getroffen. Rund 450 Teilnehmende kamen ins Chiemgau.

„Zusammenkommen, netzwerken, feiern und sich über wichtige Entwicklungen und Innovationen in der Branche austauschen, darum geht es“, sagte Chantal Ostermann, Vorstandsvorsitzende vom Verein Proud to care, der die Veranstaltung am 2. Juli organisiert hat.
Pflege-Influencer erreichen Hundertausende
Wir wollen Influencer, die hunderttausende Menschen erreichen, zusammenbringen mit Politik und Entscheidungsträgern sowie den Pflegenden, sagte Organisator Ugur Cetinkaya zur Eröffnung dieses bisher einmaligen Treffens. „Wir haben heute etwas ganz Innovatives gemacht“, freute sich Cetinkaya, Residenzleitung des SenVital Senioren- und Pflegezentrums Ruhpolding. Gleichzeitig gab er der heterogenen Influencer-Gemeinschaft mit auf den Weg, zusammenzuhalten. Das sei nicht immer so.
Eher pflegepolitisch wurde es dann mit dem bayerischen Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek. Er versprach in seinem Grußwort, Bürokratie und Regulierung zurückzudrängen. Es dürfe nicht sein, dass die Hand am Kugelschreiber mehr koste als die Hand am Bett, kritisierte Holetschek. „Das müssen wir ändern“. Zugleich erneuerte der Minister seine Forderung nach einer großen und echten Pflegereform. Die Pflegeversicherung sei auf Kante genäht. In Bayern ist manches anders. Im Festzelt wurde der Gesundheitsminister bejubelt, seine Kolleginnen und Kollegen in anderen Bundesländern haben es nicht immer so leicht.
In anderen Ländern gibt es auch Pflegekammern. In Bayern gibt es die Vereinigung der Pflegenden (VdPB). Geschäftsführer Michael Wittmann mächte endlich aufhören, vom Fachkräftemangel zu reden: „Wir werden ihn nicht besiegen.“ Man müsse vielmehr mit den Kräften die es gebe, ein System gestalten, das die bestmögliche Versorgung möglich mache, so Wittmann.
Pflege-Influencer: Fluch und Segen
Sabrina Roßius, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Pflegemanagement wünscht sich, dass Influencer die Ziele der Pflege ganz klar mittragen und nicht „mitjammern und klagen“. „Dann kann es in einer unglaublich superguten Form gelingen , Menschen zu motivieren, sich mit Pflege zu beschäftigen.“
Influencerin @thefabulousfranzi, der auf Instagram mehr als eine Viertel Million Menschen folgen, ging auf die negativen Seiten des Influencer-Lebens ein. „Wir sind keine Helden.“ Nach extremen Reaktionen mit Morddrohungen hat sie sich selbst Grenzen gesetzt und sich von bestimmten Themen zurückgezogen.
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