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Pflegearbeitgeber erwarten „Kosten-Tsunami“

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) hat vor weiteren starken Kostensteigerungen in Pflegeheimen gewarnt und ein zügiges Gegensteuern der Bundesregierung gefordert.

Kosten-Tsunami erwartet
Foto: Herschelmann AGVP-Präsident Thomas Greiner sieht enorme Kostensteigerungen auf Pflegebedürftige zukommen.

AGVP-Präsident Thomas Greiner warnte am Mittwoch in Berlin vor einem „Kosten-Tsunami“ mit drohenden weiteren Steigerungen von 600 bis 1.000 Euro pro Monat – auch angesichts anstehender weiterer Lohnerhöhungen ab September.

Pflegebedürftige mussten im ersten Jahr im Pflegeheim zum 1. Juli im bundesweiten Durchschnitt 2.200 Euro pro Monat aus eigener Tasche zahlen. Das waren 67 Euro mehr als zum 1. Januar, wie eine Analyse des Verbands der Ersatzkassen ergab.

Greiner forderte angesichts dieser Herausforderungen erneut einen Pflegegipfel. „Karl Lauterbach ist nicht nur Corona-Minister, er muss auch Pflegeminister sein“, sagte er mit Blick auf den Bundesgesundheitsminister.

Neben den Zahlungen der Pflegekasse gibt es seit Jahresbeginn einen Entlastungszuschlag, der mit der Pflegedauer steigt. Der Eigenanteil nur für die reine Pflege verringert sich so im ersten Jahr im Heim um fünf Prozent, im zweiten um 25 Prozent, im dritten um 45 Prozent, ab dem vierten Jahr um 70 Prozent. Verbandschefin Ulrike Elsner sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Entlastung bei den Eigenanteilen sei für Pflegebedürftige besonders im ersten Jahr nur begrenzt spürbar. Auch die Länder stünden in der Verantwortung, endlich die Investitionskosten für Pflegeeinrichtungen zu übernehmen. Dies würde Pflegebedürftige aktuell um durchschnittlich 469 Euro pro Monat entlasten, so Elsner.

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