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Pflegeberufe: Burnout-Risiko extrem hoch
Pflegende sind fast doppelt so häufig von Burnout betroffen wie Angehörige anderer Berufsgruppen. Seit 2012 ist der Anteil sogar um mehr als 15 Prozent gestiegen.

Das Burnout-Risiko steigt zwar mit zunehmendem Alter, ist aber auch bei den unter 30-Jährigen schon hoch. Das ergab eine aktuelle Auswertung der Arbeitsunfähigkeitsdaten von 682.000 AOK-versicherten Beschäftigten in Pflegeberufen. „Dies unterstreicht, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege nachhaltig verbessert werden müssen“, sagte Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.
Laut Ergebnissen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK stieg die Anzahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen in der Pflege, einschließlich Burnout, im vergangenen Jahr auf durchschnittlich 6,2 Tage je AOK-Mitglied an. Der Durchschnitt aller Berufe lag bei 3,4 Tage. Erkrankungen im Zusammenhang mit der Diagnose Burnout verursachten demnach bei Pflegekräften im Schnitt 28,2 Arbeitsunfähigkeitstage je 100 AOK-Mitglieder, deutlich mehr als in anderen Berufen mit 14,2 Tagen.
Die Anforderungen in der professionellen Pflege sind in den vergangenen Jahren komplexer geworden. Immer weniger Pflegefachpersonen müssen immer mehr Aufgaben in den Alten- und Pflegeheimen bewältigen. Personalknappheit hat laut AOK zum Beispiel zur Folge, dass Dienstpläne weniger belastbar sind und Mitarbeitende öfter aus der Freizeit zum Dienst geholt werden. Dieser tägliche Druck auf Pflegende führe dazu, dass sie krank werden und ausfallen, so Reimann. Pflegefachpersonen bräuchten Wertschätzung und Anerkennung für das, was sie in der Pflege Tag für Tag leisten, etwa durch bessere Bezahlung, mehr Personal, größere Handlungsfreiheiten, mehr Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten oder mehr Mitbestimmung.
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