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„Pflegeethik Initiative“: Drastische Worte zum Pflegesystem
Adelheid von Stösser, Vorsitzende des Vereins "Pflegeethik Initiative" (vormals:
Pflege-Selbsthilfeverband/Pflege-SHV) mit Sitz im
rheinland-pfälzischen St. Katharinen (Landkreis
Neuwied), hat in drastischen Worten die Zustände
beklagt, die ihrer Meinung nach in stationären
Einrichtungen in Deutschland herrschen.

"Der Staat nimmt in Kauf, dass hilfebedürftige Bürger
am Ende ihres Lebens der Geschäftemacherei einer
Branche ausgeliefert sind, die den Wert des
Menschenlebens in Euro berechnet und keine Skrupel
kennt, aus der Not anderer Kapital zu schlagen,
Menschen am Sterben zu hindern oder in den Todesstunden
alleine zu lassen", so von Stösser vor wenigen Tagen.
Öffentliche Kreuzigungen, Hexenverbrennungen und
Folterungen seien zwar abgeschafft. Stattdessen aber
bediene man sich heute "Methoden, die an Grausamkeit
kaum geringer sein dürften": "Abgeschottet, weggesperrt
werden alte Menschen am Lebensende in einer Lage
stabilisiert, die bei vollem Bewusstsein unerträglich
wäre."
In Deutschland würden aktuell jeden Tag "zigtausende
pflegebedürftige alte Menschen aus ihrem bisherigen
Leben herausgerissen" und in Heimen untergebracht. "Wer
sich dagegen wehrt", so die Vereinsvorsitzende, "wird
in die Gerontopsychiatrie verbracht, wo er unter
fachärztlicher Aufsicht medikamentös eingestellt werden
darf, damit er anschließend sitzen bleibt, wo er
hingesetzt wird." Das Gesundheits- und Pflegesystem in
Deutschland begünstige diejenigen, die den Kranken
kränker und den Pflegebedürftigen bedürftiger mache:
"Pharmafirmen machen Rekordumsätze mit Medikamenten,
die Altersverwirrtheit verstärken und die multimorbiden
Zustandsbilder erzeugen, wie man sie in gesammelter
Form in unseren Heimen vorfindet."
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