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Pflegeforscher: “Wir sind ein pflegewissenschaftliches Entwicklungsland”
Laut Frank Weidner vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) kommt die Pflegeforschung in Deutschland zu kurz. "Da muss erheblich mehr passieren", so der dip-Direktor gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Frank Weidner kritisiert den Status Quo der Pflegeforschung in Deutschland.
Foto: dip
Weidners Vorwurf: "Deutschland tut viel zu wenig für die Innovation und Entwicklung der Pflege mittels Wissenschaft und Forschung". Die Politik begreife nicht, wie wichtig eine besser ausgestattete Forschungslandschaft in der Pflege sei. Das mache der Vergleich zu anderen Forschungsbereichen, die finanziell besser unterstützt würden, deutlich.
Obwohl das dip seit nunmehr 20 Jahren forsche und mehr als 150 Projekte abgeschlossen habe, trete man bei der Grundlagenforschung seit zwei Jahrzehnten auf der Stelle, bemängelte Weidner. Um Basisforschung zu betreiben, "bräuchte es eine institutionelle Förderung etwa von öffentlicher Seite, und die fehlt uns".
Zwar gebe es mittlerweile etliche Studiengänge in den Bereichen Pflegemanagement oder Pflegepädagogik, vor allem an den Fachhochschulen, aber das reiche längst nicht aus: "Wie will man eine Disziplin hochschulisch-akademisch entwickeln, wenn nicht geforscht wird?", so Weidner. In dieser Hinsicht sei Deutschland ein Entwicklungsland. "Wenn sich da nichts Grundsätzliches ändert, werden wir in 20 Jahren auch nicht viel weiter sein."
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