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Pflegeheim-Studie: Drei Viertel der Pflegenden haben Burnout
Beruflich Pflegende in der stationären Langzeitpflege sind ausgebrannt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie: „Covid-Heim – Lehren aus der Corona-Pandemie für Strukturentwicklungen im Versorgungssetting Pflegeheim“ einer Forschungsgruppe der Charité und des Wissenschaftlichen Instituts der AOK.

Demnach sei bei fast 76 Prozent der an der Studie teilnehmenden der Pflegekräfte eine mindestens moderate Ausprägung eines arbeitsbezogenen Burnouts festgestellt worden. Etwa jeder Vierte wies sogar eine hohe Burnout-Ausprägung auf.
Die genannten Herausforderungen waren insbesondere mit dem deutlich erhöhten Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden, die Corona-Schutzmaßnahmen regelkonform umzusetzen. Zusätzlich hätten die Pflegenden sich wegen des Besuchsentfalls in der Pandemie neben der Versorgungsarbeit vermehrt für die emotionale Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner zuständig gefühlt, was als belastend wahrgenommen wurde.
Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat in einer Stellungnahme zur Studie einen deutlichen Appell an die Politik gerichtet: „Die Politik muss umgehend klarere und wirksamere Vorgaben für bessere Arbeitsbedingungen setzen“, so die DPR-Vizepräsidentin Irene Maier. Bewertungsmaßstab müsse dabei sein, „ob die Maßnahme den beruflich Pflegenden hilft, gesund im Beruf zu bleiben, und ob sie damit zur Patienten- und Bewohnersicherheit beiträgt“, so Maier.
“Kein reines Pandemie-Problem”
Der Deutsche Pflegerat warnte gleichzeitig davor, die gestiegenen Arbeitsbelastungen rein auf die Corona-Pandemie zu schieben. „Eine Entlastung der beruflich Pflegenden nach der Pandemie wird es nicht geben, da bereits vor der Pandemie die Personallage in der Pflege prekär war. Jetzt muss gehandelt werden“, so Maier.
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