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Pflegeheimbewohner: 40 Prozent der Einweisungen ins Krankenhaus vermeidbar

Die meisten Menschen aus dem Pflegeheim wollen nicht im Krankenhaus sterben, werden aber trotzdem häufig ins Krankenhaus eingewiesen. Das wäre vermeidbar, so das Ergebnis des AOK „Pflege-Reports“.

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Foto: AdobeStock/bilderstoeckchen Menschen aus Pflegeheimen verbringen ihr Lebensende häufig im Krankenhaus.

Demnach werden 40 Prozent der Krankenhausaufenthalte in den letzten zwölf Wochen vor dem Tod als vermeidbar eingestuft. Deshalb müsse das Netzwerk der Versorgung zwischen Pflegeheimen, Ärztinnen/Ärzten und Angehörigen weiter zu stärken, sagte der AOK-Vorstandsvorsitzende Jürgen Peter.

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Zu den vermeidbaren Krankenhausfällen zählen dem Report zufolge unter anderem Einweisungen aufgrund von Herzinsuffizienz, Dehydration oder Harnwegsinfektionen. Diese Krankheiten ließen sich unter guten Bedingungen auch im Pflegeheim behandeln. Pflegende beobachten laut einer Befragung, dass Bewohnerinnen und Bewohner am Lebensende häufig in eine Klinik eingewiesen werden, obwohl die Pflegenden das nicht für die beste Lösung halten. Der Krankenhaus-Aufenthalt sei eine psychische Belastung, es drohten auch Infektionen oder Stürze.

Laut AOK lebte rund jeder Dritte von 37 500 im Jahr 2019 gestorbenen AOK-Versicherten in Niedersachsen in einem Heim. Mehr als die Hälfte von ihnen wurden in den letzten zwölf Wochen vor dem Tod mindestens einmal in eine Klinik verlegt. Etwa ein Viertel starb im Krankenhaus.