News

Pflegeheime bekommen Tablets für Videosprechstunden

Die rund 1400 Pflegeheime in Niedersachsen sollen mit Tablets ausgestattet werden, damit Pflegebedürftige per Video mit Ärzten und Angehörigen in Kontakt bleiben können.

-

Beginnen soll die Videosprechstunde in den niedersächsischen Pflegeheimen am 1. Mai. Foto: Adobe Stock/ M. Dörr & M. Frommherz

Das soll den Heimbewohnern trotz der Corona-Krise einen regelmäßigen persönlichen Austausch ermöglichen, wie Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am 29. April in Hannover sagte. Finanziert wird das 370 000 Euro teure Projekt zu 60 Prozent vom Land und zu 40 Prozent von den Pflegekassen. Beginnen soll die Videosprechstunde am 1. Mai. Beteiligte Hausärzte bekommen die Software bis Ende September gratis.

Reimann betonte zugleich, dass das Coronavirus für die Bewohner von Pflegeheimen besonders gefährlich sei. So hätten sich bereits 522 Bewohner nachweislich mit dem Virus infiziert, 180 von ihnen starben – fast die Hälfte der 419 Todesfälle in Niedersachsen. Insgesamt sei das Virus in 107 Einrichtungen im Land nachgewiesen worden.

Der Vorstandschef der AOK Niedersachsen, Jürgen Peter, sagte, es gehe um ein "ethisches und gesundheitliches Dilemma". Einerseits dürfe das Virus nicht dazu führen, dass soziale Kontakte der Pflegebedürftigen komplett verboten werden. Andererseits müssten die Treffen minimiert werden, während die ärztliche Betreuung bestehenbleibt. "Die Lösung, die wir anbieten, entlastet alle Beteiligten."