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Pflegeheime weisen große Qualitätsunterschiede auf
Bei der Gesundheitsversorgung in Pflegeheimen gibt es
weiter erhebliche Qualitätsunterschiede. Problematisch
sind teils zu viele wund gelegene Bewohner, zu lange
Verordnungen kritischer Medikamente und häufige
Krankenhaus-Einweisungen. Das hat der "Pflege-Report
2018" ergeben, eine Studie des Wissenschaftlichen
Instituts der AOK (WIdO).

In Sachen Dekubitus gab es laut "Pflege-Report 2018" des WIdO im
auffälligsten Viertel der Heime jährlich zwölf neue
Fälle pro 100 Bewohner – beim besten Viertel waren es
nur bis zu vier Fälle. Diese großen Unterschiede seien
auffällig, auch wenn es in manchen Einrichtungen mehr
Risikopatienten gebe. Dort seien stärkere Vorkehrungen
nötig, um ein Wundliegen zu vermeiden.
Was Psychopharmaka anbelangt, bekam laut Studie im
auffälligsten Viertel der Heime statistisch betrachtet
jeder Bewohner mit Demenz in zwei Quartalen eine
Verordnung für ein Antipsychotikum. Diese Rate liege um
das 1,5-Fache höher als im besten Viertel der Heime.
Merkliche Unterschiede gibt es auch bei Einweisungen
ins Krankenhaus. Laut der WIdO-Studie gab es im
auffälligsten Viertel der Heime 42 womöglich teils
vermeidbare Einweisungen pro 100 Bewohner im Jahr. Im
besten Viertel der Heime waren es lediglich 22.
Für die Qualitätsmessung waren anonymisierte
Abrechnungsdaten zu 232.000 AOK-Versicherten aus 5.600
Heimen aus dem Jahr 2015 ausgewertet worden. Dies
entspricht laut WIdO etwa der Hälfte der deutschen
Heime und knapp einem Drittel der stationär
Pflegebedürftigen über 60 Jahre.
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