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Pflegehilfe: Beratungsanfragen mehr als verdoppelt

Die Anzahl der Beratungsanfragen beim Verband Pflegehilfe hat sich 2020 mehr als verdoppelt. Ein ausschlaggebender Faktor dabei sei die Corona-Pandemie, so der Verband laut Pressemitteilung vom 3. Februar.

Grafik des Verbans Pflegehilfe zu gesteigertem Bedarf im Jahr 2020
Grafik: Verband Pflegehilfe Viele Familien bemühen sich, ihre Angehörigen zu Hause zu versorgen. Die Entlastungsmöglichkeiten hierfür wurden in der Pandemie allerdings immer begrenzter. Ein gesteigerter Beratungsbedarf sei die Folge, so der Verband Pflegehilfe.

Die Zahl der geführten Pflegeberatungsgespräche stieg demnach 2020 auf mehr als 600.000 an. Im Vorjahr waren es laut Pressemeldung noch 250.000 gewesen. Johannes Haas, Geschäftsführer des Verbands Pflegehilfe, sieht für den enormen Anstieg auch die Corona-Pandemie als Ursache: “Pflegekräfte fielen weg, die Versorgung war nicht mehr sichergestellt, es gab keine eindeutige Informationslage”. Das alles habe die Angehörigen stark verunsichert. Hinzu käme die undurchsichtige Lage bei den Sonderregelungen und Beschränkungen. Hier nehme der Verband als Ansprechpartner eine immer größer werdende Rolle ein.

Für pflegende Angehörige sei die Situation eine Dreifachbelastung. “Neben Job und Pflege nun auch noch die Pandemie. Es sind nicht nur die Versorgungslücken, die viele bedrücken, sondern vor allem die Angst, die Angehörigen anzustecken.” Um dem gestiegenen Bedarf gerecht zu werden, seien im letzten Jahr 70 neue Beraterinnen und Berater eingestellt worden. Stärkere Unterstützung für die Betroffenen seitens der Politik hält das Unternehmen jedoch vor allem für die Pflege zu Hause weiterhin für dringend notwendig. Pflegende Angehörige entlasteten das Gesundheitssystem aktuell mehr denn je. Dies sollte sich auch in den Unterstützungsleistungen widerspiegeln, fordert der Verband.