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Pflegekammer nimmt Kritik an Pflichtmitgliedschaft ernst

Die Pflegekammer in Schleswig-Holstein ist umstritten: Rund 500 Pflegekräfte haben am Donnerstag vor dem Landeshaus Schleswig-Holsteins gegen die Pflichtmitgliedschaft und die Zwangsbeiträge der Kammer protestiert. Kammervize Frank Vilsmeier sagt, man habe die Kritik gehört und sei an einem konstruktiven Austausch interessiert.

- Die Pflegekammer in Schleswig-Holstein steht in der KritikFoto: dpa/Carsten Rehder

"Hierzu organisieren wir auch regelmäßig Kammertalks und Regionaldialoge, um über unsere Arbeit zu informieren, und stehen hier unseren Kritikern Rede und Antwort", sagte Vilsmeier. Er sieht die Pflegekammer als eine wichtige Interessenvertretung der Pflegekräfte in Schleswig-Holstein: "Mit ihr kann die Pflege erstmals auf politischer Ebene aktiv mitgestalten."

Er betonte, damit könnten in Zukunft keine politischen Entscheidungen, die die Berufsausübung der Pflege betreffen, mehr ohne die Berufsgruppe selbst getroffen werden – wie es viele Jahrzehnte der Fall gewesen sei. "Dadurch können wir wesentlichen Einfluss auf die Qualität der pflegerischen Versorgung nehmen und die Bedingungen in der Pflege langfristig verbessern", sagte Vilsmeier.

Daniela Grabowski, eine der Organisatorinnen der Protestveranstaltung am Donnerstag, kritisierte die Intransparenz der Kammer: Die Leistungen der Pflegekammer und die Notwendigkeit, Zwangsbeiträge zu erheben, seien unklar, so Grabowski. Sie bezeichnete die Kammer als "Bürokratiemonster" und "zahnlosen Tiger".

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