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Pflegekammer veröffentlicht Berufsordnung

Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz hat auf ihrer Homepage die Berufsordnung für Pflegefachpersonen veröffentlicht. Mit ihren rechtlich bindenden Richtlinien für die Pflegeprofession ist sie seit dem 1. Januar 2020 gültig. Kritik daran übt der Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (verdi).

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Die 32-seitige Berufsordnung würde allen Berufsangehörigen "Orientierung bei der Arbeit geben, um selbstständiger und eigenverantwortlicher zu entscheiden", heißt es auf der Internetseite der Kammer. Sie sei gemeinsam mit den Mitgliedern entwickelt worden. Somit hätten "erstmals Pflegefachpersonen ihr Berufsbild verbindlich selbst definiert".

Wie die Kammer mitteilt, enthält die von ihr erarbeitete Berufsordnung verbindliche Regelungen zu allgemeinen Berufspflichten, Anforderungen an die Berufsausübung, Formen der Berufsausübung oder Fragen der Qualitätssicherung. Darüber hinaus behandele sie laut Kammer ein breites Themenspektrum – etwa pflegerische Alltagsthemen wie Dokumentation, die Honorierung der Arbeitsleistung oder den Umgang mit sozialen Medien.

Der Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (verdi) hat die Berufsordnung unterdessen scharf kritisiert. "Verdi lehnt die Berufsordnung der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz ab und verlangt eine Neufassung unter Einbeziehung möglichst vieler Pflegekräfte im Land", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme.

Nach Ansicht der Gewerkschaft stelle die Berufsordnung "einen Rückschritt im Prozess der Professionalisierung" dar und vermittele "ein rückwärtsgewandtes Verständnis pflegerischer Arbeit". Zudem empfindet verdi die Berufsordnung als "starken Eingriff in das individuelle Verhalten von Pflegekräften" und befürchtet, sie berge "die Gefahr der unkontrollierten Disziplinierung".

Die Berufsordnung der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz steht hier als kostenloser Download zur Verfügung.