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Pflegende müssen auf anspruchsvolle Bewohner vorbereitet sein

Pflegende, die in Abteilungen für Junge Pflege arbeiten
oder dies in der Zukunft planen, müssen sich auf eine
deutlich anspruchsvollere Bewohnerschaft einstellen als
solche, die in klassischen Altenpflegeheimen tätig
sind. Das berichten Mitarbeiter aus der Jungen Pflege
in der druckfrischen Mai-Ausgabe der Fachzeitschrift
Altenpflege.

- Junge Pflege: Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe von AltenpflegeFoto: Werner Krüper

"Ältere stellen eher ihre eigenen Bedürfnisse zurück,
wenn sie sehen, dass eine Pflegekraft im Stress ist",
sagt Jutta Herking, Leiterin im St.
Josefshaus
in Rheine, in dem seit 2009 auf zwei
Etagen für 16 pflegebedürftige Frauen und Männer Junge
Pflege angeboten wird. Jüngere hingegen verzichteten
ungern. Sie möchten Konzerte besuchen, im Internet
surfen oder die Fingernägel lackiert bekommen. Wenn es
um die Erfüllung individueller Wünsche gehe, forderten
sie nicht selten umgehende Unterstützung ein. "Da muss
eine Pflegekraft aber auch nein sagen können", sagt
Elisa Anderhub, die als Pflegefachkraft im Wohnbereich
Junge Pflege des Domicil-Seniorenpflegeheims
Hannover-List
arbeitet, "wichtig ist immer, dass
ich auch erkläre, warum ich nein sage."

Der Begriff "Junge Pflege" hat sich etabliert für
Angebote zur Pflege von jüngeren Menschen bis zu 60
oder 65 Jahren, die aufgrund ihrer Erkrankungen
pflegebedürftig sind und nicht mehr alleine zu Hause
leben können. Zu den häufigsten Krankheitsgruppen, die
bei Menschen bis zu 60 Jahren zur Pflegebedürftigkeit
führen, zählen Krebserkrankungen, psychische
Krankheiten (etwa Autismus oder Schizophrenie),
Verhaltensstörungen (etwa Alkoholmissbrauch),
Krankheiten des Nervensystems (etwa Multiple Sklerose)
oder angeborene Fehlbildungen (etwa Trisomie 21).

Mehr zum Thema lesen Sie im Schwerpunkt "Junge Pflege"
in der aktuellen Ausgabe von Altenpflege.