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Pflegende wünschen sich mehr Eigenverantwortung

88 Prozent der Pflegekräfte wünschen sich im Job ein
eigenverantwortlicheres Arbeiten. Und 78 Prozent geben
an, dass sie ihre fachspezifischen Kompetenzen im
Berufsalltag nicht genügend anwenden können. Das sind
zentrale Ergebnisse der Online-Umfrage "Ich und die Pflege – die Pflege und ich".
2.800 Pflegekräfte hatten daran teilgenommen.

- Zentrales Ergebnis einer aktuellen Online-Umfrage: 88 Prozent der befragten Pflegekräfte wünschen sich mehr Eigenverantwortung im Beruf.Grafik: curassist

In der Umfrage meinten zudem 87 Prozent der Teilnehmer,
dass es im Pflegeberuf mehr Alternativen zu den
üblichen Wechselschichten geben müsse – besonders für
Pflegekräfte mit Kindern seien diese häufig ein
Problem. Umfrage-Initiator Thomas Müller von der
curassist GmbH aus Koblenz wertet all
diese Zahlen als Zeichen dafür, wie wichtig
Pflegekräften Veränderungen in ihrem Beruf seien: "Der
Pflegeberuf muss sich weiterentwickeln."

Zugleich waren durchschnittlich 37 Prozent der Meinung,
dass freiberufliche Tätigkeit in der Pflege nicht
möglich sei – in welchem Bereich und Setting auch
immer. Ein Trugschluss, wie Müller etwa am Beispiel
einer unabhängigen Einzelpflegefachkraft erläutert, die
eigene Patienten ambulant versorgt: "Die Arbeit als
Einzelpflegefachkraft ist sogar gesetzlich im SGB V und
auch im SGB XI geregelt."

Dass so wenige Pflegekräfte die Variante
Selbstständigkeit für realistisch halten,empört den
curassist-Geschäftsführer. "In Deutschland wird das den
Pflegekräften aber auch schwer gemacht", so Müller, der
selbst Altenpfleger ist, "während Handwerker sich schon
seit 100 Jahren freiberuflich machen können und
Hebammen seit 1936 mit den Kassen abrechnen, weigern
sich Krankenkassen und Landesverbände bis heute immer
wieder, dasselbe Recht auch bei Pflegekräften
anzuerkennen – obwohl es gesetzlich verankert ist!"