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Pflegenotstand: Grüne werfen Regierung Ignoranz vor

Die Fraktion der Grünen im Sächsischen Landtag hat der
Staatsregierung mit Blick auf den sich
weiter verschärfenden Pflegenotstand Untätigkeit und
Schönrederei vorgeworfen. "Sie hat keinen Plan und
täuscht Handeln vor", übte Fraktionschef Volkmar Zschocke vor wenigen Tagen
in Dresden Kritik an der regierenden Koalitiion aus CDU
und SPD.

- "Die Regierung hat keinen Plan und täuscht Handeln vor": Volkmar Zschocke, Vorsitzender der Fraktion der Grünen im sächsischen Landtag, kritisiert den Umgang der Regierungskoalition mit dem wachsenden Pflegenotstand.Foto: Dirk Hanus

Es mangele an allen Ecken und Enden, so die Grünen. So
müssten etwa Pflege-WGs, Mehrgenerationenwohnen oder
generationsübergreifende Quartiere in Kommunen stärker
gefördert, pflegende Angehörige besser entlastet und
beraten werden. Vor allem aber brauche es bessere
Arbeitsbedingungen und eine bessere Entlohnung der
Pflegenden – zur Spitze im Bundesvergleich fehlen laut
Zschocke fast 1.000 Euro brutto. Zudem müsse in die
Ausbildung investiert und der Beruf attraktiver gemacht
werden.

Sachsen hat neben Rheinland-Pfalz den größten
Fachkräftemangel (wir berichteten). Während im
Bundesdurchschnitt auf 100 offene Stellen in der
Altenpflege 21 arbeitslose Fachkräfte, sind es in
Sachsen nur 13. Zurzeit fehlen in dem Bundesland fast
1.500 Altenpfleger.