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Pfleger-Appell an die Politik: “Versprechen halten!”

Vor Beginn der Koalitionsverhandlungen zwischen Union
und SPD haben heute in der Vereinten
Dienstleistungsgewerkschaft (verdi)
engagierte Alten- und Krankenpfleger ein riesiges
Fotoalbum mit Botschaften aus dem ganzen Bundesgebiet
an die beiden zuständigen Bundesminister Katarina Barley (SPD) und Hermann Gröhe (CDU) übergeben.

- "Versprechen halten": In Berlin erinnerten Mitglieder der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (verdi) Politiker von CDU/CSU und SPD an ihr Versprechen, Beschäftigte in der Pflege entlasten zu wollen.Foto: verdi

Unter dem Motto "Versprechen halten" erinnerten sie in
Berlin die Bundesfamilienministerin, den
Bundesgesundheitsminister und deren Parteien an ihr
Versprechen, Beschäftigte in der Pflege zu entlasten
und die Versorgung von Pflegebedürftigen und Patienten
zu verbessern. Nun müssten den Worten Taten folgen,
mahnte auch Sylvia Bühler, im
ver.di-Bundesvorstand für das Gesundheitswesen
zuständig: "Vor der Wahl haben alle Parteien Maßnahmen
für eine bessere Pflege angekündigt. Das war höchste
Zeit und hat zurecht Erwartungen geweckt. Die gilt es
einzulösen."

Um den Kollaps in der Pflege zu verhindern, müssten
attraktive Arbeitsbedingungen geschaffen werden, so die
Leiterin des verdi-Fachbereiches "Gesundheit, Soziale
Dienste, Wohlfahrt und Kirchen". Die Personaldecke sei
so dünn, dass viele Pflegekräfte aus Krankheit oder
Erschöpfung den Beruf verlassen müssten. Unter diesen
Bedingungen fiele es schwer, junge Menschen für den
Beruf zu begeistern und Fachkräfte zu halten. Bis zur
Umsetzung der gesetzlichen Personalbemessung seien
daher Sofortprogramme notwendig. Für die stationären
Pflegeeinrichtungen fordert ver.di 40.000 zusätzliche
Vollzeitstellen. Um diese zu finanzieren, müsse nur der
bestehende Pflegevorsorgefonds in einen
"Pflegepersonalfonds" umgewidmet werden.