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Pflegerat sieht den Tiefpunkt noch nicht erreicht
Der Deutsche Pflegerat (DPR) sieht den Pflegenotstand noch nicht am Tiefpunkt angelangt. Der Arbeitsmarkt sei leer gefegt, es gebe Aufnahmestopps und Wartelisten in Pflegeheimen und bei ambulanten Diensten, sagte DPR-Präsident Franz Wagner in Berlin zum Auftakt des 6. Deutschen Pflegetages.

"Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem", sagte Wagner zum Auftakt der dreitägigen Veranstaltung. Mit der von der Bundesregierung initiierten "Konzertierten Aktion Pflege", mit der die Koalition die Situation in der Pflege verbessern will, sei zwar ein erster wichtiger Schritt unternommen worden. Es fehle derzeit aber noch eine Orientierung und Zielvorgabe für die Weiterentwicklung des Heilberufes Pflege über die nächsten Jahre hinaus.
Wagner forderte als ersten Schritt, die Personalausstattung zu verbessern, um die beruflichen Belastungen spürbar zu verringern. Das klinge in Zeiten des Personalmangels zunächst paradox. Aber es gebe eine Arbeitskräftereserve durch den hohen Teilzeitanteil und die aus dem Beruf Ausgeschiedenen: "Das, was bisher zur Verbesserung der Personalsituation unternommen wurde, reicht nicht aus."
Um die Attraktivität des Pflegeberufes zu steigern, brauche es zudem eine angemessene Entlohnung, sagte Wagner weiter: "Hier gibt es eine große Gerechtigkeitslücke." Auch eine Steuerbefreiung "für Arbeit zu ungünstigen Zeiten" sei längst zwingend geboten. Die Vorhaben der Konzertierten Aktion Pflege sind auch Thema auf der Eröffnungsveranstaltung zur Leitmesse ALTENPFLEGE 2019, die vom 2. bis 4. April in Nürnberg stattfindet, sowie beim messebegleitenden Kongress ALTENPFLEGE Zukunftstag. Neben Franz Wagner werden dort zahlreiche weitere Vertreter aus Politik und Verbänden mit dem Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, über die aktuelle Situation in der Altenpflege diskutieren.
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