News
Pflegeverband fordert staatlichen Schutzschirm in der Altenpflege
Angesichts dramatisch steigender Kosten fordert der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (Devap) von der Bundesregierung umfassende Reformen.

Die Strukturen seien überholt, auch sei finanzielle Soforthilfe nötig, sagte Devap-Geschäftsführerin Anna Leonhardi dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Wir brauchen einen staatlichen Schutzschirm, denn niemand weiß, welche Energiekosten der Winter bringt“.
Dass die Pflegekosten steigen werden, sei schon lange bekannt, vor allem wegen der Folgen des Tariftreuegesetzes, das seit dem 1. September in der Altenpflege gilt. „Die unerwarteten Folgen der Gasumlage und die Inflation verschärfen die Lage.“ Die Bundesregierung sei gefordert, die Pflege grundsätzlich zu reformieren. „Das fordern wir schon seit Jahren, passiert ist jedoch nicht viel“, sagte Leonhardi.
Ohne staatliche Hilfe drohten den Pflegeheimbewohnern massive Steigerungen bei den von ihnen zu tragenden Eigenanteilen. Leonhardi berichtet von einem großen Heimträger, der eine Kostensteigerung im Bereich Energie von 300 Prozent, im Bereich Lebensmittel von 15 Prozent und bei den Personalkosten nach dem neuen Tarifabschluss 2022/2023 von 9 bis 13 Prozent beklage.
Auch Diakonie-Vorständin Sozialpolitik, Maria Loheide, sieht das Pflegesystem vor einem Kollaps, wenn nicht endlich eine grundlegende Pflegereform komme: „Die Kosten für die Pflegebedürftigen müssen begrenzt werden.“
Passend dazu: Pflegearbeitgeber erwarten „Kosten-Tsunami“
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren