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Pflegeversicherung macht Milliarden-Defizit

Düstere Aussichten: Die Pflegeversicherung hat das vergangene Jahr mit einem Fehlbetrag in Milliardenhöhe abgeschlossen. Auch für 2022 sieht es nicht besser aus.

Pflegeversicherung macht Defizit, Foto: Werner Krüper
Foto: Werner Krüper Ohne Pflegeversicherung wären die Kosten für die Heimbewohnerin noch höher.

„Wir schließen das Jahr mit einem Defizit von rund 1,35 Milliarden Euro ab, welches gerade noch so durch Rücklagen ausgeglichen werden kann“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Gernot Kiefer, dem Nachrichtenportal „ThePioneer“. Es sei nur noch die gesetzliche Mindestreserve von circa 1,5 Monatsausgaben – etwa 6,9 Milliarden Euro – übrig. „Damit ist das Ende der Fahnenstange erreicht“, sagte Kiefer.

Im laufenden Jahr könnte sich der Fehlbetrag noch erhöhen. „Nach unseren Schätzungen erwarten wir dieses Jahr ein Defizit von circa 2,5 Milliarden Euro“, sagte Kiefer. Darin seien weitere Reformmaßnahmen sowie eine Verlängerung des Corona-Rettungsschirms und der Testaufwendungen über den März hinaus noch nicht enthalten. „Wenn nichts passiert, wäre eine Beitragssatzanhebung um 0,2 Beitragssatzpunkte unausweichlich.“

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