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“Politik darf Pflegekammern nicht fallen lassen”

Mit einem Brandbrief wendet sich die European Federation of Nurses Associations (EFN) an die Gesundheits- und Pflegeminister in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie an das Bundesgesundheitsministerium (BMG). Der Verband fordert, die pflegeprofessionelle Entwicklung in Deutschland nicht einzustellen, sondern aktiv zu fördern.

- Die EFN fordert Ministerien dazu auf, die Pflegekammern zu stärken.Foto: Holger Jenrich

Die EFN ist ein Dachverband von 36 Berufsverbänden und 3 Millionen Pflegefachpersonen europäischer Länder. Sie spricht sich für die Errichtung von Pflegeberufekammern aus, um zukünftige Herausforderungen zu bewerkstelligen und die professioneller Pflege zu sichern.
Insbesondere die Entwicklung und Verpflichtung zur Einhaltung einer ständischen Berufsordnung sei elementar. Vor dem Hintergrund der Kritik an den Pflegekammern warnt die EFN die Ministerien davor, die Pflegeselbstverwaltung fallen zu lassen.

Auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest kritisiert den politischen Umgang mit den Pflegekammern. "Einzelne Versuche von Landesministerien, das Gesamtkonstrukt Pflegeberufekammer zu gängeln und in Frage zu stellen, widersprechen der demokratisch vereinbarten Zielsetzung. Die Notwendigkeit der Errichtung von Pflegeberufekammern im Sinne einer qualitativ hochwertigen pflegerischen Versorgung ist längst geklärt und muss politisch mit gestärkt werden", so Martin Dichter, Vorsitzender des DBfK Nordwest.

Die Erbringung einer sicheren und qualitativ hochwertigen pflegerischen Versorgung müsse laut EFN im Verantwortungsbereich der beruflich Pflegenden selbst liegen. Die Errichtung von Pflegeberufekammern in den Bundesländern, die Stärkung der professionellen Pflege und die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung hingegen seien originäre politische Aufgabenfelder.

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