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Polymedikation verschärft Ernährungsdefizite
Viele ältere Menschen nehmen bereits eine unzureichende
Menge an Vitaminen und Mineralstoffen über die Nahrung
auf. Wenn dann noch Mikronährstoffe über die
Medikamente entzogen werden, kann es zu
Mangelerscheinungen kommen.

Resultierende Verstimmungen, Antriebslosigkeit,
Muskelschwäche und Müdigkeit müssten somit nicht als
"unabwendbare Alterserscheinung" hingenommen werden,
schreibt Dagmar Heilhecker-Hoff, Fachkraft
Ernährungsmedizin, in der aktuellen Ausgabe der
Zeitschrift Aktivieren. Pflegefachkräfte, die die
Zusammenhänge von Medikamentengabe, Nährstoffdefiziten
und Symptomen erkennen, können laut der
Gesundheitspädagogin mit der Gabe von Vitaminen und
Mineralstoffen aktiv etwas für das Wohlbefinden der
Betroffenen tun.
Medikamente zur Förderung des Schlafes entziehen dem
Körper beispielsweise das wichtige Vitamin C. Dies kann
dann zu Reizbarkeit des Bewohners und Schwäche der
Skelettmuskulatur führen, was Stürze befördert.
Zahlreiche ältere Menschen leiden unter einer
Herzschwäche, Bluthochdruck und zunehmender
Muskelschwäche. Dies sind laut Heilhecker-Hoff
sichtbare Symptome für einen Mangel des Coenzyms Q10.
Viele Bewohner erhalten zudem bis zu drei verschiedene
Bluthochdruckmedikamente, die an verschiedenen Stellen
im Körper wirken sollen. Aber sie blockierten damit
auch die schützende Wirkung des Coenzyms, so die
Expertin, das bis zum 30. Lebensjahr ausreichend im
Körper vorhanden sei. "Würde man täglich eine Tablette
Coenzym Q10 einnehmen, könnte man diese Nebenwirkungen
reduzieren", empfiehlt die Fachkraft für
Ernährungsmedizin.
Weitere Beispiele unerwünschter Auswirkungen von
Polymedikation auf den Nährstoffhaushalt schildert
Dagmar Heilhecker-Hoff in der aktuellen Altenpflege und
gibt Tipps, wie Pflegende gegensteuern können.
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Medikamentenmanagement ist auch Thema
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