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Praxistest in der Tages- und Kurzzeitpflege abgeschlossen

Nach einem erfolgreichen Praxistest soll die Pflegedokumentation auch in der Tages- und Kurzzeitpflege flächendeckend entbürokratisiert werden. Dieses Signal geht von einer Abschlussveranstaltung zur Anpassung des Strukturmodells an diese Versorgungsformen Mitte März in Berlin aus. Das berichtet die Wochenzeitung CARE konkret.

- Nach dem Praxistest haben alle Teilnehmer der Tagespflege erklärt, auch weiterhin nach dem Strukturmodell dokumentieren zu wollen.Foto: Werner Krüper

 "Die Prinzipien des Strukturmodells bleiben sowohl für die Tages- als auch für die Kurzzeitpflege erhalten", sagte Regina Triftshäuser, Regionalkoordinatorin im Projektbüro Ein-STEP. Änderungen gibt es eher im Detail, um den speziellen Anforderungen dieser Versorgungsformen gerecht zu werden. So wurde etwa bei der strukturierten Informationssammlung (SIS) für die Tagespflege die zusätzliche Leitfrage "Was bringt sie zu uns?" eingeführt. Neues gibt es auch im Themenfeld 6 der SIS in der Tagespflege: Hier sind jetzt die Themen "Erhalt/Förderung von Alltagsfähigkeiten" und "Sicherstellung von Rückzugsbedürfnissen" integriert worden.

Fokus der Maßnahmenpläne auf Aktivierung und Betreuung

Die Maßnahmenpläne in der Tagespflege (insgesamt gibt es drei Varianten) fokussieren nun vor allem auf Inhalte der Aktivierung und Betreuung. Je nach Einzelfall beziehen sich diese etwa auf die Wünsche und Vorlieben, individuellen Zeiten und Rituale der Gäste. Auch pflegerische Betreuungsmaßnahmen zur Stärkung und Förderung der Alltagskompetenz stehen im Vordergrund.

Neu ist auch der sogenannte Kommunikationsbogen zum systematischen Austausch von Informationen mit Angehörigen und dem ambulanten Dienst. Und für das Berichteblatt wurde festgehalten, dass speziell für die Tagespflege Informationen aller an der Pflege und Betreuung Beteiligten – vom Fahrdienst bis zu den Angehörigen – einfließen müssen.

Positiver Praxistest

Ob all diese Veränderungen auch zum Erfolg führen, sollte ein Praxistest zeigen, an dem 38 Tagespflegeeinrichtungen teilgenommen haben. Die Ergebnisse zeigen: Eines der Kernziele der entbürokratisierten Pflegedoku wurde erreicht. "24 der 38 Einrichtungen berichten, dass sich der Zeitaufwand für die Dokumentation deutlich reduziert hat", erläuterte Dr. Grit Braeseke vom IGES Institut, bei dem das mit der Entbürokratisierung beauftragte Büro Ein-STEP angesiedelt ist. Auch der neue Kommunikationsbogen und die Änderungen in der SIS hätten sich bewährt, so Braeseke.