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Primary Nursing eine „absolute Bereicherung“
Das Modell des Primary Nursing kann, richtig umgesetzt, für die stationäre Pflege eine absolute Bereicherung sein. Das ergab eine Umfrage der Zeitschrift Altenpflege, die quer durch die Republik mit dem Pflegesystem vertraute Personen aus der Altenpflege um ihre Meinung gebeten hatte.

"In Zeiten steigender Anforderungen an ein multiprofessionelles Pflegeteam ist Primary Nursing ein großer Schritt zu einem modernen Bezugspflegesystem", sagt etwa Armin Boskovic, Pflegedienstleitung im Haus "St. Martin" der Münchenstift GmbH – das Modell fördere die individuelle Befähigung der einzelnen Mitarbeiter und deren Entwicklung. Andrea Dürr, Pflegedienstleiterin bei "Fink. Das Zentrum für Betreuung" im bayerischen Heimenkirch, nennt die Einführung von Primary Nursing "eine der wichtigsten konzeptionellen Entscheidungen der letzten Jahre".
Sehr angetan zeigt sich auch Marion Brömer, Leiterin des Alten- und Pflegeheims "Haus Stephanus" im hessischen Alsfeld, wo bis 2017 in 13 Wohngruppen nach Primary Nursing gearbeitet wurde: "Bewohner und Mitarbeiter profitiertenn sehr von diesem Modell." Allerdings habe man zur Umsetzung des Konzeptes einen Fachkraftanteil von 70 Prozent benötigt, der nicht refinanziert wurde: "Aus diesem Grund mussten wir leider Teile des Konzepts aufgeben."
Johanna Knüppel aus Berlin, Leiterin des Deutschen Netzwerks Primary Nursing, gibt allen Menschen in der Altenhilfe, die über die Einführung des Systems nachdenken, eines mit auf den Weg: "Wer mit Primary Nursing vor allem durch Sparpolitik verursachte Versorgungsmängel kaschieren will, sollte die Finger davon lassen."
Die kompletten Stellungnahmen aller sechs befragten Experten lesen Sie in der Rubrik "Ansichtssache" in der aktuellen Ausgabe von Altenpflege.
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