News

Pro & Contra zu allgemeinverbindlichem Tarifvertrag

Ein Teil der Arbeitgeber und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft signalisieren: Die Chancen, dass es in der Altenpflege bald einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag gibt, stehen gut. Die Rubrik "Pro & Contra" in der aktuellen Altenpflege-Ausgabe macht deutlich: Manche freuen sich über diese Entwicklung, andere hadern damit.

- Der allgemeinverbindliche Tarifvertrag in der Altenpflege scheint zum Greifen nahe. Manche freuen sich über diese Entwicklung, andere hadern damit.Foto: Jenrich

"Ein flächendeckender Tarifvertrag wäre ein großer Erfolg für die gesamte Branche", sagt Gero Kettler, Sprecher der Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP), dem unter anderem die Arbeiterwohlfahrt (AWO) oder der Paritätische Gesamtverband angeschlossen sind, "denn die Pflege darf keine Mindestlohnbranche bleiben." Die Höhe von Löhnen würde dann "nicht beliebig festgesetzt, sondern von den Sozialpartnern in Tarifverhandlungen ausgehandelt." Der Wettbewerb wäre so nicht ausgeschaltet, meint Kettler, sondern würde "die Qualität der Arbeit in den Fokus rücken und nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen".

Der Bundesgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) sieht die Sache ganz anders. Natürlich müssten Pflegende in der Altenpflege gut bezahlt werden, natürlich müsse die Konkurenzfähigkeit der Löhne in Beuug auf den Krankenhaussektor hergestellt werden. "Das rechtfertigt aber nicht", so Thomas Knieling, "die gesamte Pflegebranche mit einem Zwangstarif zu überziehen, den eine kleine Minderheit bereits tarifgebundener Verbände abschließt, um alle anderen zu knebeln und politische Erwartungen zu bedienen."

Die kompletten Stellungnahmen der beiden Kontrahenten finden Sie unter der Überschrift "Ein Tarif für alle?" in der aktuellen Ausgabe von Altenpflege.