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Psychische Erkrankungen unter Pflegenden nehmen zu

Beschäftigte im Gesundheitswesen in Baden-Württemberg sind besonders stark von psychischen Erkrankungen betroffen.

Psychische Erkrankungen nehmen zu
Foto: AdobeStock/Jürgen Fälchle Wenn alles zu viel wird: Psychische Erkrankungen in Pflegeberufen, wie der Altenpflege, nehmen zu.

Dies geht aus dem aktuellen „Psychreport“ der DAK-Gesundheit hervor, für den die Krankenversicherung die Daten von 280.000 DAK-versicherten Beschäftigten ausgewertet hat. Demnach gab es zumindest unter DAK-Versicherten im vergangenen Jahr 294 Fehltage je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte.

Im zweiten Jahr der Pandemie haben Beschäftigte in Baden-Württemberg insgesamt drei Prozent mehr Fehlzeiten wegen Depressionen und anderer psychischer Erkrankungen eingereicht als im Jahr zuvor. Besonders betroffen waren Frauen ab 60 Jahren, die an 18 Prozent mehr Tagen aussetzen mussten als im Vorjahr zuvor. Bei den 55- bis 59-Jährigen nahm die Zahl der Fehltage um zwölf Prozent zu.

„Frauen sind häufiger in sozialen Berufen etwa als Kranken- oder Altenpflegerinnen sowie in Branchen mit viel Menschenkontakt beschäftigt, daher sind ihre Ausfalltage hier höher“, sagte Siegfried Euerle, der Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg. Hinzu komme, dass in vielen Firmen psychische Probleme weiterhin ein Tabu seien. „Wir werben für einen offeneren Umgang mit psychischen Belastungen, gerade in stark belasteten Branchen“, so Euerle.

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