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Qualitätsverantwortung gemeinsam wahrnehmen
Das 16. KWA-Symposium am Freitag (9.
Februar) in München widmete sich in diesem Jahr dem
Thema "Pflege außer Kontrolle. Neue Perspektiven für
die öffentliche Qualitätsverantwortung".

"Begleitung, Besuch, Inaugenscheinnahme, Prüfung – man
fühlte sich fachlich begleitet und wertgeschätzt. Es
gab aber auch den ein oder anderen Ton, der durchaus
ruppig werden konnte." So fasste Dr. Stefan Arend,
Vorstand des Kuratoriums Wohnen im Alter (KWA), bei der
Eröffnung des ausgebuchten Symposiums im
Georg-Brauchle-Haus die Prüfpraxis durch Heimaufsicht
und Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK)
zusammen. Denn Fakt ist: Qualität lässt sich nicht in
die Einrichtung hineinprüfen, doch ohne Kontrolle geht
es auch nicht, sind sich die Vortragenden aus
Ministerien, Medizinischem Dienst der
Krankenversicherung (MDK) in Bayern und weitere
Experten einig – auch wenn die einzelnen Bundesländer
in der Umsetzung durchaus unterschiedliche Wege
eingeschlagen haben.
Wenn die Qualitätsfähigkeit einer Einrichtung
vorausgesetzt werden kann, dann verzichtet
Rheinland-Pfalz zum Beispiel auf unangekündigte
Kontrollen und Regelprüfungen – und hat damit gute
Erfahrungen gemacht, wie Ingeborg Germann,
Referatsleiterin im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit
und Demografie in Mainz in ihrem Vortrag
verdeutlichte. Für Dr. Bernhard Opolony vom
Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit
und Pflege müssen Vertrauen und Kontrollen kein
Gegensatz sein. Letztere dienten vielmehr als
Instrument, um Vertrauen zu wecken, damit auch die
Bevölkerung vertrauen kann.
Prof. Dr. Thomas Klie, Leiter des Institut
agp
Sozialforschung an der Evangelischen Hochschule in
Freiburg, begleitet das Symposium seit Jahren fachlich.
Sein Vortrag kreiste um den Kernaspekt "Vertrauen",
ohne welches Qualität laut Klie nicht möglich ist. Er
plädierte dafür, die Qualitätsverantwortung zu
verteilen oder besser noch: "fair zu teilen"– und zwar
zwischen den Trägern, den professionell Pflegenden, der
Zivilgesellschaft und den Kontrollinstanzen. Die
staatliche Aufsicht flankiert dabei die
Qualitätsfähigkeit des Gesamtsystems. "Die Sorge, die
mit Pflegebedürftigkeit zu tun hat, müssen wir in der
Gesellschaft verankern. Wird die soziale Aufmerksamkeit
für Pflege in der Gesellschaft geweckt, dann brauchen
wir auch weniger Kontrollen", so Klie.
Um das Thema "Pflegenoten – wie geht es weiter"
geht es auch am ersten Kontresstag beim Zukunftstag
ALTENPFLEGE am 6. März in Hannover.
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