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Rechtswissenschaftler wirbt für stärkere Rolle der Kommunen
Städte, Gemeinden und Landkreise müssten eine zentrale Rolle dabei übernehmen, passende Versorgungsangebote für die Pflegebedürftigen und deren Angehörige zu schaffen, erklärte Rechtswissenschaftler Thomas Klie von der Evangelischen Hochschule Freiburg im Rahmen der Niedersächsischen Landespflegekonferenz 2020 am Mittwoch in Hannover.

"Die Beratung gerade in schwierigen Lebenssituationen muss in der Nähe des jeweiligen Wohnortes angesiedelt sein", so Klie, der auch Mitglied der "Kommission Niedersachsen 2030" ist. Dazu müssten die Kommunen notfalls selbst Angebote initiieren oder aufbauen. Die Kranken- und Pflegekassen böten vielfach nur telefonische Hotlines an. Viele von ihnen würden sich vor Ort nicht auskennen, wenn etwa Angehörige mit der Pflege überfordert seien oder jemand nach der Entlassung aus dem Krankenhaus nicht mehr weiter wisse.
Klie ist an der Konzeption des im Oktober eröffneten Pflegekompetenzzentrums in Nordhorn in der Grafschaft Bentheim beteiligt, das als bundesweites Modellprojekt Akteure der Pflege in der ländlich geprägten Region vernetzen soll. Solche kommunal verankerten Angebote böten die Chance, systematisch aus schwierigen Fällen zu lernen, Angebote besser zugänglich zu machen und gegebenenfalls neue zu schaffen, sagte er.
Auch die niedersächsische Sozialministerin Carola Reimann (SPD) sieht Verbesserungsbedarf bei der Zusammenarbeit mit den Kommunen: "Wir brauchen mehr Kooperation und mehr Dialog mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort, um die Strukturen in der Pflege an die ganz konkreten und unterschiedlichen Bedarfe im Flächenland Niedersachsen anpassen zu können. Aus diesem Grund unterstützen wir die Kommunen bei der Erstellung der örtlichen Pflegeberichte und sorgen dafür, dass deren Ergebnisse zukünftig auch in den neu konzipierten Landespflegebericht einfließen."
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