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Roboter in der Pflege: Rothgang glaubt nicht daran

Der Bremer Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Heinz Rothgang glaubt nicht, dass Roboter in der eigentlichen Pflege von Menschen zum Einsatz kommen werden. "Für den Bereich soziale Betreuung sind sie aber sicherlich eine Ressource", sagte der Gesundheitsökonom der Universität Bremen der Bremerhavener "Nordseezeitung".

- "Man gibt einem Demenzkranken die Robbe in den Arm und er ist ruhig. Er wäre aber auch ruhig, wenn man sich hinsetzt und mit ihm spricht": Prof. Heinz Rothgang von der Uni Bremen zeigt sich skeptisch gegenüber "Paro" und anderen Robotern in der Pflege.Foto: Mathias Ernert

Ein Beispiel dafür sei die Kuschelrobbe "Paro" – er selbst sei in dieser Frage jedoch hin- und hergerissen. "Man gibt einem Demenzkranken die Robbe in den Arm und er ist ruhig", so Rothgang, der am Forschungszentrum "Socium" der Universität Bremen die Abteilung "Gesundheit, Pflege und Alterssicherung" leitet, "er wäre aber auch ruhig, wenn man sich hinsetzt und mit ihm spricht."

Menschliche Kommunikation durch ein Objekt zu ersetzen, das Reaktionen zeigt, sei eine moralische Frage und immer nur die zweitbeste Lösung. Roboter wie "Paro" zeugten von einer Gesellschaft, "die sich nicht die Zeit nimmt, sich mit alten Menschen zu beschäftigen, sondern lieber Kuschelrobben programmiert".