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Rüddel: “Generalistik in einem Bundesland erproben!”

Die Generalistik in einem Bundesland ausprobieren und aus den dort gemachten Erfahrungen Schlüsse für die Zukunft ziehen: diese Idee hat Erwin Rüddel, pflegepolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, im Interview mit der "Ärzte Zeitung" vorgestellt.

- "Ich halte es für denkbar, das Konzept des derzeitigen Gesetzentwurfs in einem Bundesland zu erproben": Erwin Rüddel, pflegepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.Foto: Archiv

"Ich halte es für denkbar, das Konzept des derzeitigen Gesetzentwurfs in einem Bundesland zu erproben", so Rüddel wörtlich, "Risiko und Kosten blieben überschaubar. Und man könnte in einigen Jahren evaluieren, ob sich die Ausbildungszahlen und das Lohnniveau in der Pflege in diesem Bundesland tatsächlich erhöht haben." Sollte das so sein, könnte das Modell Rüddel zufolge "innerhalb kurzer Frist auf ganz Deutschland ausgedehnt" werden. Alternativ könne er sich auch eine "integrierte Ausbildung" vorstellen, "die zwei Jahre gemeinsames Lernen und im dritten Jahr auf die drei Berufe ausgerichtetes spezialisiertes Lernen beinhaltet."

Rüddel reagiert mit seinem Vorschlag auf die immer unübersichtlicher werdende Situation rund um die Reform der Pflegeberufe. Die SPD-Bundestagsfraktion ist geschlossen für die Pläne einer generalistischen Pflegeausbildung und damit für die Zusammenführung der bisher getrennten Ausbildungen in der Alten-, der Kranken- und der Kinderkrankenpflege. Die CDU/CSU-Abgeordneten sind in zwei Lager gespalten (wir berichteten unter "Generalistik: Die CDU ist weiter uneins") – die Befürworter scharen sich um Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, die Spektiker um Rüddel und seinen Kollegen Erich Irlstorfer, Berichterstatter für Pflegeberufe in seiner Fraktion

Um die Kuh vom Eis zu bekommen, hatten in den letzten Wochen bereits GKV-Vorstand Gernot Kiefer (wir berichteten unter "Pflegeausbildung: Kassen machen Kompromissvorschlag") sowie die SPD-Parlamentarierin Bettina Müller (wir berichteten unter "Neuer Kompromissvorschlag in der Generalistik-Debatte") eigene Vorschläge zur Einigung vorgelegt.