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Rund 5800 ausländische Pflegekräfte angeworben
In den vergangenen Jahren sind 5797 Pflegefachpersonen über ein spezielles Programm aus Bosnien und Herzegowina, Serbien, Tunesien und von den Philippinen nach Deutschland gekommen. Das geht aus einer Antwort des Bundessozialministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.

Seit 2013 wurden demnach 3577 Pflegefachpersonen aus dem Ausland direkt an Arbeitgeber vermittelt, der Rest ist ohne Vermittlung eingereist und hat eine Arbeit in der Pflege aufgenommen. Mehr als die Hälfte der eingereisten Pflegekräfte kommt aus den Philippinen. Laut Bundessozialministerium besuchen derzeit 107 Pflegefachpersonen in Vietnam einen Deutschsprachkurs – Mitte 2020 sollen sie dann nach Deutschland kommen.
Angeworben wurden die Auslandsfachkräfte durch das Projekt "Triple Win" der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Bundesagentur für Arbeit (BA). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte darüber hinaus im Kosovo und in Mexiko um Arbeitskräfte geworben.
Die Linke-Pflegeexpertin Pia Zimmermann, die die Anfrage gestellt hatte, sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die Zahlen belegten, dass die Anwerbung aus anderen Ländern die Probleme in Deutschland nicht lösen könnte. "Der begnadete Selbstdarsteller Spahn sollte endlich aufhören, diesen Sachverhalt zum Anlass für PR-trächtige Flugreisen in deutlich ärmere Länder zu machen, sondern sich um anständige Bezahlung, gute Personalausstattung und die dafür erforderlichen Ausbildungszahlen kümmern", so Zimmermann.
Hinweis: Beim Zukunftstag im Rahmen der Altenpflege-Messe 2020 findet eine Vortragsreihe zum Thema "Potenzial ‘Ausländische Fachkräfte’: Strategien aus Politik und Praxis auf dem Prüfstand" statt. Alle Informationen finden Sie auf unserer Messe-Webseite: altenpflege-messe.de/ap_zukunftstag_de
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