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Sachsen sucht vermehrt in Drittstaaten nach Pflegepersonal

Das Bundesland Sachsen will dem drohenden Pflegenotstand in der Altenpflege auch mit Pflegern aus Drittstaaten begegnen. Das bekräftigte Landessozialministerin Barbara Klepsch (CDU) beim Besuch des Elsa-Fenske-Heims in Dresden. Dort werden momentan junge Pflegekräfte aus Vietnam zu Altenpflegern qualifiziert.

- Neben anderen Bundesländern will nun auch Sachsen dem Fachkräftemangel in der Altenpflege mit Personal aus so genannten Drittstaaten, etwa aus Vietnam, begegnen.Foto: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit/GIZ

Die Ministerin verwies auf eine Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi), wonach der Mangel an Fachpersonal in diesem Bereich weder durch Einheimische noch durch Potenziale aus Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) gedeckt werden könne. Fachkräften aus Drittstaaten komme deshalb eine steigende Bedeutung zu. "Natürlich müssen wir auch in Deutschland selbst nach Personal suchen", sagte Klepsch. Dennoch werde man angesichts des Bedarfs neue Wege gehen müssen. Gut qualifizierte Pflegekräfte aus Vietnam seien dabei ein Baustein.

Das Unternehmen DPFA Akademiegruppe ist in Sachsen an der Qualifizierung der Vietnamesen beteiligt. Direktor Gerald Svarovsky sieht keine Gefahr, dass durch den Umzug vietnamesischer Pfleger nach Deutschland die Betreuung von Alten in Vietnam leiden könnte: "Auf eine derartige Stelle bewerben sich dort etwa 200 Leute." Länder wie Japan und Australien würden inzwischen ganze Klassen vietnamesischer Pflegekräfte ausbilden, um den eigenen Bedarf zu decken. Außerdem vereinbare man mit den Vietnamesen ein Rückkehrrecht. Wer in Deutschland weiterqualifiziert worden sei, könne die Standards dann auch in Vietnam umsetzen.