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Schulz: Altenpflege muss zentrales Thema werden
SPD-Kanzlerkandidat Martin
Schulz will eine bessere Pflege alter Menschen in
Deutschland zum zentralen Thema der nächsten
Wahlperiode machen. "Ich will, dass wir die Würde von
alten Menschen an die Spitze der Prioritätenliste in
der Politik in diesem Lande setzen", sagte Schulz am
12. September in der ZDF-Sendung "Klartext".

Es könne nicht sein, so Schulz, dass es in einem der
reichsten Länder der Erde weder genügend Personal noch
Geld für alte Menschen gebe. "Wir haben
milliardenschwere Überschüsse in den Haushalten – und
keinen Platz für Demenzstationen", sagte Schulz, "das
wird geändert." Nötig sei mehr Personal, bessere
Bezahlung und die Möglichkeit, unbürokratisch auf
Pflegekräfte aus dem Ausland zurückzugreifen: "Die
Pflege ist für den Zusammenhalt der Gesellschaft ein
zentrales Thema."
Die Äußerungen ihres Parteivorsitzenden waren Wasser
auf die Mühlen von Birte Pauls, pflegepolitische
Sprecherin der SPD-Fraktion im schleswig-holsteinischen
Landtag. Die Politikerin zeigte sich empört über die
Antworten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum
Thema Pflege in der ARD-"Wahlarena" am 11. September
(wir berichteten unter der Überschrift "Merkel spricht von 'riesen
Personalmangel'"). "Die Antwort der Kanzlerin auf
die Frage des jungen Pflegers war eine Frechheit und
der Situation des Pflegepersonals überhaupt nicht
angemessen", so die Kieler Parlamentarierin.
Studien bewiesen eindeutig, dass die Sicherheit von
Bewohnern und Patienten mit der Qualität der Ausbildung
sowie mit der Anzahl der Pflegekräfte zu tun habe.
"Wollen wir Qualität in Pflegeheimen und Krankenhäusern
sicherstellen, brauchen wir einen gesetzlichen
Personalbemessungsschlüssel", so Pauls,
"selbstverständlich hätte man in zwölf Jahren als
Bundeskanzlerin viel für die Pflege verbessern können.
Anstatt sich auf Sonntagsreden zurückzuziehen, brauchen
wir ein breites Bündnis für die Pflege – gemeinsam mit
Arbeitgebern, der Gewerkschaft, der Gesellschaft und
mit den Pflegenden im Fokus."
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