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Spahn will Pflegekräfte aus Albanien und dem Kosovo anwerben

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will im Kampf
gegen die Personalnot in der Pflege gezielt Fachkräfte
in Südosteuropa anwerben. Besonders im Kosovo und in
Albanien gebe es ein hohes Potenzial an jungen
Fachkräften, sagte er der "Bild am Sonntag": "Dort ist
die Pflegeausbildung häufig besser, als wir denken."

- "Dort ist die Pflegeausbildung häufig besser, als wir denken": Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will in Albanien und dem Kosovo Pflegekräfte anwerben.Foto: Team Spahn

Es sei kaum mehr möglich, in Deutschland eine
Pflegeeinrichtung oder ein Krankenhaus ohne
ausländische Pflegekräfte zu betreiben, so Spahn
weiter. Der Minister wies darauf hin, dass hierzulande
bis zu 50.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt würden:
"Da werden wir auch im Ausland suchen müssen."

In der Tageszeitung "Passauer Neue Presse (PNP) hat
sich der SPD-Gesundheitsexperte und stellvertretende
Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach gegen eine gezielte
Anwerbung von Fachkräften in Südosteuropa und Spahns
Albanien-Idee ausgesprochen. Das sei "kein sinnvoller
Plan", so der Politiker. Erst einmal solle dafür
gesorgt werden, "dass bestens qualifizierte
Pflegekräfte, die wegen der schlechten Bedingungen und
schlechten Bezahlung aus dem Beruf ausgestiegen sind,
wieder zurückkommen". Notwendig seien ein
Wiedereingliederungsprogramm für Berufsrückkehrer und
mehr Lohn für ausgeschiedene deutsche Pflegekräfte,
sagte Lauterbach. Sollte es dann noch großen Bedarf
geben, könne man immer noch aus dem Ausland Personal
anwerben.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat unterdessen
angeregt, für ausländische Pflegekräfte eine
halbjährige Aufenthaltserlaubnis zur Jobsuche
einzuführen. "Ausländer, die als Pfleger arbeiten
wollen, sollten für ein halbes Jahr nach Deutschland
kommen dürfen", sagte er der "Bild am Sonntag",
"Bedingung: Sie erhalten keinen Cent aus den
Sozialsystemen. Und wenn sie nach den sechs Monaten
keine feste Stelle als Pflegekraft haben, müssen sie
wieder gehen."