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Starke Kritik an Union und SPD
Die in der Koalitionsrunde verhandelten Pläne zur
Verbesserung der Situation in der Pflege werden von
zahlreichen Pflege-Akteuren als nicht ausreichend
bemängelt. Eine der Rückmeldungen kommt vom
Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe
(DBfK). In einer Pressemitteilung weist dieser die
Ergebnisse als "völlig unzulänglich" zurück.

"Es ist kaum zu glauben, dass die Politik noch immer
nicht versteht, wie brisant die Pflegesituation in
Deutschland tatsächlich ist", kommentierte
DBfK-Präsidentin Christel Bienstein die Ergebnisse,
"mit Ansätzen, die schon in den vergangenen Jahren ins
Leere liefen, wird gar nichts bewegt." Franz Wagner,
Präsident des Deutschen Pflegerates (DPR), erklärte:
"Der Deutsche Pflegerat ist über das Ergebnis der
Koalitionsverhandlungen schwer enttäuscht."
Einen "Tropfen auf den heißen Stein" nannte
Grünen-Bundestagsabgeordnete Kordula
Schulz-Asche die Zahl der geplanten zusätzlichen
Fachkräfte. 8.000 sollen es laut Koalitionsrunde sein.
Als "nicht annähernd ausreichend, um den Pflegenotstand
wirksam zu beheben", bezeichnete der Paritätische Wohlfahrtsverband die Zahl.
Ähnlich äußerte sich auch Ulrich Lilie, Präsident der
Diakonie
Deutschland: "Es braucht deutlich mehr Fachpersonal
in den Pflegeeinrichtungen, um den Pflegenotstand
wirksam zu beseitigen."
Pia Zimmermann, Sprecherin für
Pflegepolitik der Bundestagsfraktion der Linken,
ergänzte ihre Enttäuschung über die Ergebnisse mit
Zahlen: "Die Verhandler von Union und SPD feiern 8.000
zusätzliche Stellen in der Pflege als Erfolg. Dabei
wissen sie genau, dass allein in der Altenpflege
mindestens 30.000 Stellen fehlen."
Die verhandelten Pläne beinhalten 8.000 neue
Pflegefachkräfte, fächendeckende Tarifverträge und
gleichen Pflegemindestlohn in Ost- und Westdeutschland
(wir berichteten am 31. Januar: "Union und SPD einigen sich bei der
Pflege").
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