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Sterbebegleitung: Frühe Erfahrungen helfen

Wer früh im Leben mit dem Thema Tod konfrontiert wurde,
tut sich später als Pflegefachkraft leichter damit,
sterbende Bewohner zu pflegen und zu begleiten. Das hat
Prof. Dr.
Wolfgang George
im Rahmen einer wissenschaftlichen
Untersuchung ermittelt. In der aktuellen Ausgabe der
Zeitschrift Altenpflege stellt er die Studie
ausführlich vor.

- "Begleitung Sterbender: Mit Leid und Trauer umgehen" ist das Schwerpunktthema der aktuellen Ausdgabe der Fachzeitschrift Altenpflege überschrieben.Foto: Adobe Stock/Eikomedia

Im Rahmen der Studie, die den Titel "Berufsbiografische
Entwicklung von MitarbeiterInnen in der
Sterbebetreuung" trägt, kam etwa heraus, dass 51
Prozent der Befragten durch die elterliche Erziehung
erstmals mit dem Thema konfrontiert wurden. Von diesen
bewerteten dies 75 Prozent als gelungene
Auseinandersetzung.

Zudem ergab die Studie, dass bei den Befragten das
durchschnittliche Lebensalter, in dem im familiären
Umfeld ein Todesereignis stattfand, bei 13 Jahren
liegt. Rückblickend bewerten 50 Prozent der
Studienteilnehmer diese Erfahrung als schwierig. 25
Prozent jedoch sehen diese Erfahrung in der Rückschau
als hilfreich und gewinnbringend an.

"Nur in sehr wenigen Ausnahmefällen findet die
Konfrontation mit Sterben und Tod erst im beruflichen
Umfeld statt", resümiert George, Leiter des TransMIT-Instituts für
Versorgungsforschung
an der Technischen Hochschule
Mittelhessen (THM) in Gießen, die Ergebnisse seiner
Studie, "dies steht im Widerspruch zu der verbreiteten
Einschätzung, erste Erfahrungen mit Verstorbenen würden
heute erst im Erwachsenenalter erfolgen."

Altenpflege fasst in seiner aktuellen
Ausgabe die wichtigsten Ergebnisse der George-Studie
zusammen. Zudem haben wir mit Prof. George ein
Video-Interview über die berufliche
Sozialisation von Beschäftigten in der Sterbebegleitung
geführt.