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Sterbewunsch: Darum ist Zuhören so wichtig

"Ich will nicht mehr leben!" Diesen Satz kennen Pflegende in der Altenhilfe von den Bewohnern nur zu gut. Wichtig sei allerdings, in einer solchen Situation gut zuzuhören, nachzufragen und das Gesagte richtig einzuordnen, sagt Pfarrerin und Seelsorgerin Dorothea Bergmann. Nicht immer stecke hinter dieser Äußerung eine Depression.

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Wenn Bewohner nicht mehr leben möchten, ist das gesamte Team gefordert.

Foto: Werner Krüper

Die Motivation für einen Sterbewunsch kann laut Bergmann sehr unterschiedlich sein: "Hinter solchen Äußerungen kann der Wunsch stehen, nach einem langen erfüllten Leben sterben zu dürfen, oder auch eine tatsächliche Selbsttötungsabsicht." Daher sollten Pflegende und professionelle Begleiter in so einem Fall gezielt das Gespräch mit dem Bewohner suchen.

Außerdem äußerten Pflegebedürftige den Sterbewunsch oftmals indirekt, anstatt ihn explizit anzusprechen, schreibt Bergmann in der Juni-Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege. "Auch die Ablehnung von Zuwendung durch andere oder die (un-)bewusste Ablehnung von Nahrung und Flüssigkeit können verdeckte Hinweise auf einen Sterbewunsch sein."

Wichtig sei, solche Wünsche nicht weg- oder auszureden, sondern dem Bewohner zuzuhören und ihm die Möglichkeit zu geben, mitzuteilen, was ihm auf der Seele liegt. "In vielen Einrichtungen machen Mitarbeitende und Betroffene die Erfahrung, dass der Sterbewunsch reduziert werden kann, wenn gemeinsam überlegt wird, was dem Bewohner wichtig ist", so Bergmann.

Tipp: Mehr zum Thema Sterbewunsch erfahren Sie im Schwerpunktthema unserer Juni-Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege.