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Stiftungen fordern 30 000 Pflegestudienplätze

Die Stiftungsallianz aus Robert Bosch Stiftung, Bertelsmann Stiftung und Stiftung Münch fordert in einem Positionspapier, die Pflege mehr zu akademisieren und zu professionalisieren. Demnach sollten sich die Bemühungen der Konzertierten Aktion Pflege (KAP) noch stärker auf den Ausbau der Studiengänge ausrichten.

- Mehr Studienplätze in der Pflege führen laut Stiftungsallianz zu mehr Professionalität.Foto: Werner Krüper

"Die Realität zeigt, dass das Bild ‚Pflege kann jeder‘ gefährlich ist und nicht gegen den Fachkräftemangel hilft", so Dr. Bernadette Klapper, Leiterin des Bereichs Gesundheit der Robert Bosch Stiftung. "Deutschland leistet sich eine sehr gute Breitenmedizin, eine wettbewerbsfähige Spitzenmedizin und zugleich einen Dauerpflegenotstand. Um die Pflege in der Fläche zu sichern, müssen wir zusätzlich für Spitzenpflege sorgen."

Nach Empfehlung des Wissenschaftsrates sollten sich 20 Prozent eines Ausbildungsjahrgangs in den Gesundheitsberufen akademisch qualifizieren. Dafür müssten jährlich mindestens 10 000 Studienplätze verfügbar sein. Bei drei Jahren Studiendauer erfordert das also rund 30 000 Studienplätze – deutlich mehr, als es laut Stiftungsallianz derzeit in Deutschland gibt.

Ein Blick ins Ausland zeige, das Pflegefachpersonen mehr Verantwortung tragen könnten: "In vielen Nachbarländern werden seit langem gute Erfahrungen mit der partnerschaftlichen Aufteilung der Heilkundeverantwortung zwischen verschiedenen Berufsgruppen gemacht. Dabei wird verstärkt auf akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen gesetzt, die in enger Kooperation mit Ärzten und weiteren Akteuren Patienten und Pflegebedürftige eigenverantwortlich diagnostisch und therapeutisch versorgen", so Prof. Boris Augurzky von der Stiftung Münch.

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