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Studie belegt: Altenpfleger verdienen unterdurchschnittlich
Obwohl Pflegefachkräfte hierzulande händeringend
gesucht werden, liegen die Brutto-Stundenlöhne von
examinierten Altenpflegekräften mit durchschnittlich
14,24 Euro deutlich niedriger als der Mittelwert für
alle Beschäftigten in Deutschland von 16,97 Euro.
Darauf weist jetzt eine Studie der gewerkschaftsnahen
Hans-Böckler-Stiftung hin.

Das niedrige Einkommen sei ein zentraler Faktor, der
eine Beschäftigung in der Altenpflege und anderen
sozialen Dienstleistungsberufen unattraktiv mache,
konstatieren die Böckler-Expertinnen Christina Schildmann und Dorothea Voss in ihrer Untersuchung.
Weitere Hürden, den Altenpflegeberuf zu ergreifen oder
ihm treu zu bleiben, seien körperliche und seelische
Überlastung (oft infolge zu schlechter
Personalausstattung) und ungünstige Arbeitszeiten (oft
am Abend oder am Wochenende). Die Wissenschaftlerinnen
der Düsseldorfer Stiftung warnen vor einem
"Teufelskreis": Überlastete Beschäftigte würden
häufiger krank, stiegen aus dem Beruf aus oder müssten
sogar unfreiwillig vorzeitig in den Ruhestand gehen.
Um Sozialberufe wie die Altenpflege aufzuwerten und
attraktiver zu machen, brauche es einerseits eine
bessere Bezahlung, die nach Einschätzung der
Expertinnen über eine "möglichst breite Tarifbindung"
angestrebt werden könnte. Andererseits seien – so die
Studie – flächendeckende verbindliche
Mindest-Personalschlüssel notwendig, wie es sie in
anderen Staaten bereits gebe. In Deutschland müssten
sich etwa Krankenschwestern im Schnitt um 13 Patienten
kümmern, in den Niederlanden dagegen lediglich um
sieben und in US-amerikanischen Krankenhäusern sogar
nur um 5,3.
Die zentralen Ergebnisse der Studie "Aufwertung von
sozialen Dienstleistungen. Warum sie notwendig ist und
welche Stolpersteine noch auf dem Weg liegen" der
Hans-Böckler-Stiftung sind als kostenloser Download abrufbar.
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