Demenz
Trommeln und Singen gegen Demenz
Musik hat bei Menschen mit Demenz viele positive Effekte. Das zeigt sich insbesondere dann, wenn sie selbst singen und musizieren, wie der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) mit Verweis auf eine Metastudie aus den USA berichtet.

Vor allem aktives Musizieren könne bei Betroffenen mit leichten kognitiven Einschränkungen Fähigkeiten wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit oder Problemlösen verbessern, erklärte der BDN. „Dabei ist offenbar jede Form des aktiven Musizierens wirksamer als das passive Musikhören – egal, ob es sich nun um Singen, Chorsingen, Trommeln, andere Instrumente Spielen bzw. Improvisieren oder Tanzen handelt,“ sagte Dr. Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen am Donnerstag auf der Website www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org.
Das Singen oder Spielen von Liedern kann laut dem Fachverband bei Menschen mit Demenz auch depressive Verstimmungen lindern und Zustände von Angst und Unruhe abschwächen. Das sorge für mehr Wohlbefinden und Lebensqualität bei den Betroffenen. „Das Ausüben von Musik hat bekanntlich verschiedene günstige Auswirkungen auf den menschlichen Körper, z.B. eine Senkung des Blutdrucks, eine Harmonisierung des Herzschlags, eine Beruhigung der Atmung und eine Verminderung von Stress- und anderen Hormonen”, erklärte Dr. Beil.
Auch Menschen mit fortgeschrittener Demenz könnten von Musik profitieren. So sei es den Studienautoren zufolge nicht ungewöhnlich, dass Betroffene, die nicht mehr in der Lage sind, ihren eigenen Namen zu nennen, mehrstrophige Lieder fehlerfrei mitsingen können. Musik könne neue Kommunikationswege für Demenzkranke eröffnen, ihre Ausdrucksmöglichkeiten verbessern und ihnen eine Möglichkeit bieten, weiter am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
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