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Umfrage: Das Vertrauen in Pflegeheime schwindet

Nur 16 Prozent der Deutschen halten "gute Pflegeheime"
für die beste Betreuungsform für an Demenz erkrankte
Menschen. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten
"Pflegereport 2017" der
Krankenkasse DAK hervor.

- Die beste Betreuungsform für Demenzerkrankte? 35 Prozent der befragten Bundesbürger präferieren das eigene Zuhause der Betroffenen, 22 Prozent ambulant betreute Wohngruppen – und nur 16 Prozent "gute Pflegeheime".Foto: Krüper

35 Prozent hingegen sehen dem Report zufolge das eigene
Zuhause als besten Ort für die Betroffenen an, 13
Prozent den Haushalt von Angehörigen. Und 22 Prozent
präferieren ambulant betreute Wohngruppen. "Die
Realität deckt sich leider nicht mit den Wünschen der
Bevölkerung", sagte Pflegeexperte Dr. Thomas Klie, Professor für öffentliches
Recht und Verwaltungswissenschaft an der Evangelischen Hochschule Freiburg,
bei der Vorstellung der Ergebnisse. Tatsächlich lebten
in Wohngruppen, die mehr als jeder fünfte Befragte
bevorzugen würde, gerade mal zwei Prozent aller
Demenzkranken, so Klie, der die Studie wissenschaftlich
betreute. 69 Prozent der Demenzerkrankten würden
dagegen in der eigenen Wohnung versorgt.

Was die medizinische Versorgung von Demenzkranken
angeht, gibt es laut DAK-Pflegereport 2017 erhebliche
Mängel. Fast alle Betroffenen werden demnach mindestens
einmal pro Quartal ärztlich behandelt – und 75 Prozent
von ihnen landen alljährlich im Krankenhaus. Dort
würden sie vor allem wegen Flüssigkeitsmangel,
Oberschenkelhalsbruch oder Delirium behandelt, so Klie.

Der DAK-Pflegereport 2017, der den Untertitel "Gutes
Leben mit Demenz: Daten, Erfahrungen und Praxis" trägt,
basiert auf einer Bevölkerungsbefragung, der Auswertung
von Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung
und Interviews mit Angehörigen.