News
Unklarheit bei Zahlen von Voll- und Teilzeit
Die Altenpflege-Branche steht für den sinkenden Anteil
von Vollzeitstellen stark in der Kritik. Wie groß die
Anteile von Voll- und Teilzeitstellen genau sind,
wollte die Bundestagsfraktion Die Linke mit Hilfe
einer Kleinen Anfrage von der Bundesregierung
wissen. Diese lieferte in ihrer Antwort jedoch mehrere
unterschiedliche Ergebnisse.

In ihrer Antwort bezieht sich die Bundesregierung
einerseits auf das Statistische Bundesamt und andererseits
auf die Agentur für Arbeit. Die aktuellen Zahlen
des Statistischen Bundesamtes (2015) besagen, dass 28,7
Prozent der Arbeitnehmer in der stationären Altenpflege
in Vollzeit arbeiten; im ambulanten Sektor sind es 27,2
Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit (2016) benennt
dagegen den Anteil der Arbeitnehmer in Vollzeit mit
44,6 Prozent; hier wird nicht zwischen stationärer und
ambulanter Pflege unterschieden.
Im Bundesschnitt aller Berufe betrage die Vollzeitquote
dagegen 71,4 Prozent, zitiert die Bundesregierung an
anderer Stelle eine Fachserie des Statistischen
Bundesamtes zur branchenübergreifenden
Erwerbstätigkeit. Anhand der Studie könne man,
abgeleitet vom Anteil der Arbeitsverhältnisse unter 40
Stunden pro Woche, eine Teilzeitquote von 70,4 Prozent
für die Branche Altenpflege errechnen. 29,6 Prozent der
Stellen in der Altenpflege wären anhand der Studie also
Vollzeitstellen.
Somit gibt es innerhalb der Antwort der Bundesregierung
also drei verschiedene Werte für den Anteil der in
Vollzeit beschäftigten Arbeitnehmer in der Altenpflege.
In ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage hatte die
Bundesregierung unter anderem auch zu den Überstunden
in der Altenpflege Stellung genommen: 2016 wären es 9,5
Millionen gewesen (wir berichteten). Die gesamte
Kleine Anfrage und die Antworten der Bundesregierung
finden Sie hier.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren