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Verbände fordern Gesamtstrategie
Geflüchtete in Deutschland sind eine mögliche Ressource gegen den Fachkräftemangel in Pflege- und Gesundheitsberufen. Ihr Potenzial sei diesbezüglich wegen einer fehlenden Strategie allerdings noch nicht voll ausgeschöpft, sagen einige Verbände.

Sebastian Riebandt von der nordrhein-westfälischen Koordinierungsstelle für Flüchtlinge in Pflege- und Gesundheitsberufen Welcome@Healthcare betonte die Wichtigkeit von Unterstützungsangeboten wie Sprachkursen oder sozialpädagogischer Hilfe. Diese könnten dazu beitragen, den Ausbildungserfolg von Geflüchteten zu sichern und Ausbildungsabbrüche zu vermeiden.
Der Deutsche Caritasverband sieht die Anwerbung von Fachpersonal in der Pflege im Nicht-EU-Ausland kritisch. Man sollte nicht "spätkolonialistische Attitüden" an den Tag legen nach dem Motto "Hauptsache, wir in Deutschland sind versorgt", sagte Caritas-Präsident Peter Neher. Zudem seien allgemein bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege erforderlich, um den Beruf auch für Fachpersonen aus dem Inland wieder attraktiv zu machen, sagte Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerates (DPR).
Elke Strelow, Leiterin der Krankenpflegeschule der Segeberger Kliniken, hat 2018 für eine nicht repräsentative Studie Geflüchtete in der Pflegeausbildung über ihre persönliche Situation befragt. "Die Interviews haben gezeigt, dass ein sicheres soziales Gefüge, verbunden mit einer eigenen Wohnung und einer geregelten Beschäftigung, erheblich zur Integration beiträgt", resümiert Strelow. Und: Es brauche vorgelagerte Praktika, um das Berufsfeld kennenzulernen, sowie eine kontinuierliche Beratung und Begleitung der Azubis, so Strelow.
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