Personal

Verbund Pflegehilfe: „Der Notstand fordert bereits Opfer“

Der Verbund Pflegehilfe mahnt: Der drohende Pflegenotstand, vor dem seit Jahren gewarnt werde, sei bereits Realität und fordere Opfer.

Pflegegipfel, Pflegenotstand, AdobeStock_kamasigns
Foto: AdobeStock/kamasigns

“Wir stellen aktuell enorme Defizite in der Versorgung von Pflegebedürftigen aufgrund des Fachkräftemangels fest“, so Johannes Haas, Geschäftsführer des Verbundes. „Wir dürfen hier nicht weiter wegsehen und die Probleme wegklatschen!”

Passend dazu: „Strukturreform in der Pflege ist unausweichlich“

Der Personalmangel sei für beide Seiten – Pflegeempfänger und Pflegeerbringer – problematisch, so Sören Pauls, Leiter der Pflegeberatung: “Gerade für die Pflegedienstleiter ist es eine enorme Belastung.“ Häufig bleibe ihnen nichts anderes übrig, als Pflegebedürftige abzuweisen, weil es unglaublich schwierig sei, gutes Pflegepersonal zu finden.

Versäumnisse und Nachholdbedarf

Johannes Haas sieht die Verantwortlichkeit für den Pflegenotstand in der Politik. Die Versäumnisse der letzten Jahre müssten in der kommenden Legislaturperiode unbedingt korrigiert werden. “Mit einer halbherzigen Pflegereform werden wir das System Pflege nicht retten. Das geht am Bedarf völlig vorbei.“ Ohne ein baldiges Umdenken werde das Pflegesystem nicht standhalten. „Dass es noch steht, verdanken wir einzig den Pflegepersonen zu Hause und in Einrichtungen, die das alles auf ihren Schultern tragen.”

Passend dazu: „Pflegende haben das Vertrauen in die Politik verloren“